VAA-Forderung zum Frauentag: Führung braucht mehr Frauen!

08.03.2023 Kategorie:  Der Verband Interessenvertretung

Seit 2021 ist Dr. Birgit Schwab von der Wacker Chemie AG 1. Vorsitzende des VAA. Foto: Maria Schulz – VAA

Am Internationalen Frauentag fordert der Führungskräfteverband Chemie VAA von Unternehmen und Politik, mehr dafür zu tun, um Frauen in Führungspositionen zu bringen. Es brauche bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Karriere, aber auch mehr Willen zur Umsetzung.

„Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird in den meisten Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie bereits viel getan“, erklärt die 1. VAA-Vorsitzende Dr. Birgit Schwab anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2023. „Doch bei der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Karriere besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf.“ So zeige die im Fünfjahresrhythmus durchgeführte VAA-Studie zur Chancengleichheit weiblicher und männlicher Führungskräfte, dass die Karrieren von Frauen und Männern oft nur bis zur sogenannten Elternpause parallel verlaufen. In der letzten Auflage der Chancengleichheitsumfrage aus dem Jahr 2020 seien die Geschlechterunterschiede bei einzelnen Karrierestufen daraufhin geprüft worden, ob sie von Faktoren wie Alter, Qualifikation, Dauer der Berufstätigkeit oder Teilzeit beeinflusst werden. „Erneut hat sich gezeigt: Es gibt Unterschiede, die nicht auf soziodemografische Merkmale zurückzuführen sind“, betont die VAA-Vorsitzende. „Frauen werden immer noch bei der Vergabe von Führungspositionen benachteiligt. Aber gute und nachhaltige Führung braucht dringend mehr Frauen in Verantwortung.“

Im Jahr 2021 lag der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Deutschland bei 29 Prozent, berichtet das Statistische Bundesamt. Das liegt deutlich unter dem EU-weiten Schnitt von 35 Prozent. Als Akademikergewerkschaft und Interessenvertretung der außertariflichen und leitenden Angestellten in einer Schlüsselbranche der deutschen Industrie sieht Birgit Schwab sowohl die Politik als auch die Unternehmen in der Pflicht. „In den betrieblichen Gremien an den Standorten wirken unsere VAA-Mandatsträger deshalb gezielt auf die Schärfung des Bewusstseins für die Bedeutung der Chancengleichheit bei den Karriereperspektiven von Frauen und Männern hin.“

Von den politischen Entscheidungsträgern fordert der VAA, durch den weiteren Ausbau von Angeboten zur Kinderbetreuung, zur schulischen Ganztagsbetreuung und zur Pflege bedürftiger Familienangehöriger für familienfreundlichere Rahmenbedingungen zu sorgen. Schwab ergänzt: „Dagegen können die Unternehmen aus unserer Sicht mehr betriebliche Betreuungsangebote und flexiblere Arbeitszeitmodelle anbieten.“ Hier sei man nicht zuletzt durch die Coronajahre schon ein gutes Stück vorangekommen. „Aber wir sind noch lange nicht am Ende des Weges“, so Birgit Schwab. „Wir Fach- und Führungskräfte können als Vorbild dienen und sind bereit, unsere Verantwortung zu übernehmen.“

Um mehr Frauen den Aufstieg in Führungspositionen zu ermöglichen, hat der VAA 2016 das Frauennetzwerk VAA connect ins Leben gerufen. „Mit VAA connect bieten wir eine Plattform für einen ebenso konstruktiven wie inspirierenden Erfahrungsaustausch an“, erläutert die 1. VAA-Vorsitzende Schwab. Unternehmensübergreifendes Networking gehöre auch zum VAA-connect-Konzept. „So tragen wir unseren Teil dazu bei, Frauen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung aktiv und erfolgreich zu unterstützen.“