Mehr Frauen in Führungspositionen: Regelungen besser kommunizieren

03.02.2016 Kategorie:  Interessenvertretung Diversity & Inklusion

Im Ringen um die richtige Strategie beim Streben nach mehr Chancengleichheit im Berufsleben ist so mancher Balanceakt nötig. Foto: Diego Cervo – Fotolia

In der Umsetzung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft gibt es Defizite bei den Unternehmen. Dies kritisiert die Führungskräftevereinigung ULA.

„Die neuen rechtlichen Verpflichtungen sind zu wenig bekannt und werden unzureichend kommuniziert“, so ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme angesichts der Ergebnisse einer gemeinsam mit der ULA-Mitgliedsorganisation EAF Berlin durchgeführten Umfrage über das Führungskräftepanel Manager Monitor. „Um die Akzeptanz des Gesetzes zu steigern, werden wir die Männer mitnehmen und verstärkt aufklären müssen. Am Ende profitieren alle von einer ausgewogenen Besetzung der Führungs- und Aufsichtsgremien.“ So haben verschiedene Untersuchungen gezeigt, dass Unternehmen ökonomisch von gemischten Teams profitieren und innovativer sind. „Wir brauchen eine Allianz von Unternehmen, die sich aktiv für die Umsetzung des Gesetzes stark machen und mit gutem Beispiel voran gehen“, so die Vorsitzende der EAF Berlin Dr. Helga Lukoschat.

Der Manager-Monitor-Umfrage zufolge kannten nur 48 Prozent der befragten Führungskräfte die Zielgrößen ihres Unternehmens. Dabei waren Frauen grundsätzlich besser informiert, nicht nur über die Zielgrößen, sondern auch über flankierende Maßnahmen etwa im Bereich der Personalentwicklung, Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Karriere oder Arbeitszeitflexibilisierung. Insgesamt bewerteten die weiblichen Führungskräfte das Quotengesetz besser als ihre männlichen Kollegen. Viele Männer fühlten sich beim Thema Chancengleichheit nicht angesprochen und reagierten mit Desinteresse.

Aus Sicht von ULA und EAF Berlin erlaubt die Umfrage noch keine Rückschlüsse auf die Auswirkungen des erst im letzten Jahr verabschiedeten Gesetzes. Daher sollte ein angemessener Zeitraum abgewartet werden. „Die Ergebnisse einer jüngst veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung unterstreichen jedenfalls, dass gesetzgeberischer Handlungsbedarf bestand“, betont Ludger Ramme. Ihr zufolge sei der Frauenanteil in Chefpositionen innerhalb der letzten zehn Jahre im Wesentlichen unverändert geblieben.

In Zukunft wird die ULA ihre Informations- und Aufklärungsaktivitäten weiter verstärken und für die Geschlechterquote werben. „Mehr Frauen nach oben. Dann wird es auch den Männern besser gehen“, ist sich ULA-Hauptgeschäftsführer Ramme sicher.

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