Forschungsausgaben steigern

05.11.2010 Kategorie:  Pressemitteilungen

Die Pharmabranche hat in der Krise die Forschungsausgaben relativ wenig gekürzt. Der wirtschaftliche Aufschwung bietet nun die Chance, verstärkt in Forschung und Entwicklung (F&E) zu investieren.

Erstmals seit 1997 haben deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr ihre Budgets für Innovationsprojekte reduziert. Die Ausgaben für F&E sanken um 3,1 Prozent. Da allerdings gleichzeitig die Umsätze der untersuchten Konzerne um 9,5 Prozent zurückgingen, ist die Innovationsintensität (Verhältnis des Innovationsetats zum Umsatz) leicht gestiegen. Dabei sind die Pharmaunternehmen mit einer Innovationsintensität von 11,2 Prozent Spitzenreiter.

Dazu Dr. Thomas Fischer, 1. Vorsitzender des VAA: „Es ist begrüßenswert, dass die deutsche Pharmaindustrie trotz erheblicher Umsatzeinbußen im vergangenen Jahr so viel in Forschung investiert hat. Sie sollte Vorbild auch für andere Zweige der Chemie-Branche sein.“ Der Rückgang in der Krise fiel bei deutschen Konzernen geringer aus als bei anderen Konkurrenten auf dem Weltmarkt. Dies sollte als Chance begriffen werden, den Vorsprung auszubauen, so Fischer weiter. „Wenn der Aufschwung in Deutschland früher und stärker als in den Nachbarländern wieder einsetzt, lohnt es sich doppelt, noch stärker in Forschung und Entwicklung zu investieren. Nur so kann zukunftsträchtige Wertschöpfung und damit nachhaltiger Erfolg gesichert werden.“

Europaweit gaben deutsche Unternehmen mit 27,7 Milliarden Euro am meisten für Forschung aus. Sie tätigten 7,6 Prozent der weltweiten F&E-Investitionen. Weltweit sanken die F&E-Ausgaben um 3,5 Prozent auf 363 Milliarden Euro. Die zwei asiatischen Wachstumsmärkte China und Indien erhöhten hingegen ihre Investitionsausgaben um knapp 42 Prozent. Die weitgehende Resistenz gegen die globale Rezession spielt hier eine Rolle. Außerdem erklären sich die hohen Steigerungsraten auch durch die niedrigere Ausgangsbasis der Forschungsinvestitionen.

Das Pharmaunternehmen Roche ist die Nummer eins des F&E-Rankings, offenkundig nicht umsonst Preisträger des diesjährigen Kölner Chemie-Preises des VAA. Die Angaben basieren auf einer Studie der Unternehmensberatung Booz & Company. Sie analysiert jährlich, wie sich die Ausgaben der 1.000 forschungsintensivsten Unternehmen weltweit entwickeln.