Chemie-Führungskräfte bleiben länger im Berufsleben

21.10.2010 Kategorie:  Pressemitteilungen

Die Führungskräfte der Chemischen Industrie gehen deutlich später in den Ruhestand als noch vor einigen Jahren. Das zeigt eine Umfrage des VAA zur Altersversorgung unter rund 2.700 Pensionären.

Die Führungskräfte der Chemischen Industrie gehen deutlich später in den Ruhestand als noch vor einigen Jahren. Gleichzeitig sinkt der Anteil der Ruhestandsbezüge im Vergleich zu ihrem letzten Arbeitseinkommen. Das zeigt eine Umfrage des VAA – Führungskräfte Chemie zur Altersversorgung unter rund 2.700 Pensionären.

Das durchschnittliche Pensionierungsalter der Chemie-Führungskräfte ist von 61,5 Jahren im Jahr 2002 auf 63 Jahre im Jahr 2008 angestiegen. Der Beginn des Ruhestands hat sich bei dieser Berufsgruppe somit noch schneller nach hinten verschoben als das allgemeine faktische Renteneintrittsalter, das im gleichen Zeitraum von 62 auf 63 Jahre angestiegen ist. Der Versorgungsgrad, der das Verhältnis der Ruhestandbezüge zum letzten Arbeitseinkommen abbildet, ist hingegen weiter gesunken. Im Jahr 1999 lag der durchschnittliche Bruttoversorgungsgrad bei den pensionierten Führungskräften in der Chemie noch bei rund 45 Prozent. 2009 waren es unter 40 Prozent. Im Tarifbereich werden im Durchschnitt Versorgungsgrade von über 50 Prozent erreicht.

Ein wesentlicher Grund für den sinkenden Versorgungsgrad ist aus Sicht des VAA die Abkehr vieler Unternehmen von endgehaltsbezogener betrieblicher Altersversorgung und die Umstellung von berechenbaren Leistungszusagen zu rein beitragsorientierten Systemen. Damit werden finanzielle Risiken durch längere Lebenserwartung oder schwankende Kapitalmarktzinsen zunehmend von den Arbeitnehmern getragen.

Gleichzeitig steigt der Anteil, den die Führungskräfte selbst durch Maßnahmen wie Entgeltumwandlung an der Finanzierung ihrer Ruhebestandbezüge leisten. Dr. Thomas Fischer, 1. Vorsitzender des VAA: „Das ermittelte durchschnittliche Versorgungsniveau können Führungskräfte nur erreichen, wenn sie sich mit erheblichen Teilen ihres Einkommens am Aufbau der betrieblichen Altersversorgung beteiligen. Der erforderliche Eigenanteil ist in den letzten Jahren stetig gewachsen.“