Arbeitsleben heute: Wertewandel verändert Führungskultur

20.04.2012 Kategorie:  Pressemitteilungen

Führungskultur wird sich wandeln: Belastbarkeit wird zu einer verantwortungsvoll, aber nicht bedingungslos eingesetzten Ressource, so der VAA. Dabei wird der Wertewandel bei jungen Führungskräften eine entscheidende Rolle spielen.

Die Führungskultur wird sich wandeln. Belastbarkeit wird zunehmend zu einer bewusst, verantwortungsvoll, aber nicht bedingungslos eingesetzten Ressource von Führungskräften, so der Führungskräfteverband Chemie VAA. Dabei wird der Wertewandel bei jungen Führungskräften eine entscheidende Rolle spielen.

Jüngste Ergebnisse einer vom VAA in Auftrag gegebenen Studie des Zentrums für Sozialforschung Halle (zsh) zu Wertpräferenzen von Absolventen und Berufsanfängern bei der Arbeitgeberwahl bestätigen die Akzentverschiebung in den Erwartungen des Fach- und Führungskräftenachwuchses. "Es wächst eine neue Generation von hochqualifizierten Arbeitnehmern heran, denen Kriterien wie eine ausgewogene Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Karriere sehr wichtig sind", erläutert VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch. Es sei zu erwarten und wünschenswert, dass sich dieser einsetzende Wertewandel auch auf die unternehmerische Führungskultur in Deutschland positiv auswirken werde. "Doch um das Arbeitsleben von morgen zu gestalten, müssen wir eine Debatte über das Führungsverhalten von heute anstoßen", so Kronisch. "Unternehmen müssen lernen, Familienfreundlichkeit als handfesten strategischen Vorteil zu begreifen."

Betrachtet man weitere wissenschaftliche Untersuchungen zu Einstellungen und Werten von Führungskräften, beispielsweise das aktuelle Projekt des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), wird deutlich: Eine Führungskultur allein am Selektionsprinzip der permanenten Belastbarkeit auszurichten, bringt in Unternehmen die Härtesten an die Spitze. Das sind aber nicht zwangsläufig die weitsichtigsten Entscheidungsträger. Denn Führung dürfe nicht in Hatz münden, mahnt VAA-Hauptgeschäftsführer Kronisch, sonst stünden Souveränität und Überblick auf dem Spiel. Wer Verantwortung bewusst wahrnehmen und seiner Aufgabe gerecht werden wolle, müsse daher genug Freiräume für ein selbstbestimmtes Führen erhalten. "Optimistisch stimmt, dass die nachwachsende Führungsgeneration diese Lektion schon vom Start weg verinnerlicht zu haben scheint. Das belegen die Ergebnisse der zsh-Studie zum Employee Branding eindrucksvoll."