Vermischtes

ChemieGeschichte(n) – zum 100. Geburtstag von John Shepherd-Barron

Vor diesem Gebäude wurde der erste Geldautomat aufgestellt. Foto: Philafrenzy – Wikimedia Commons

Bargeld zum Mitnehmen? Ein Brite macht‘s möglich!

Unter der Überschrift „ChemieGeschichte(n)“ wirft das VAA Magazin einen Blick auf Meilensteine der chemisch-pharmazeutischen Wissenschaft und Praxis. Im Mittelpunkt stehen Personen, Dinge oder Ereignisse, die Geschichte gemacht haben und deren Einflüsse bis heute spürbar sind.

Nur Bares ist Wahres, hieß es lange Zeit. Seit einiger Zeit jedoch nimmt die Bedeutung von Bargeld hierzulande ab. Im Jahr 2023 fanden laut Deutscher Bundesbank 51 Prozent der Bezahlvorgänge mit Scheinen und Münzen statt. 2017 lag dieser Anteil noch bei 74,3 Prozent, wie einer Zusammenstellung der Verbraucherzentrale NRW zu entnehmen ist. „Banken und Sparkassen schließen immer mehr Filialen oder bauen Geldautomaten ab. Das erschwert die Bargeldversorgung vor Ort zum Teil erheblich“, stellen die Experten fest. Und zu den noch in Betrieb befindlichen Bankautomaten eilen nicht nur unbescholtene Verbraucher, sondern auch zwielichtige Gestalten. Immer wieder machen Nachrichten von versuchten oder tatsächlichen Sprengungen von Geldautomaten die Runde. 

Der erste Apparat dieser Art wurde 1967 in Großbritannien aufgestellt. Erfinder war ein gewisser John Adrian Shepherd-Barron. Der Sohn eines schottischen Ingenieurs und einer Tennisspielerin, die 1931 den Doppel-Titel in Wimbledon gewann, kam vor 100 Jahren, am 23. Juni 1925, zur Welt. Mit dem Bankautomaten revolutionierte der Erfinder das Alltags- und Wirtschaftsleben. Der Gedanke dazu kam ihm angeblich in der Badewanne, wo er darüber sinnierte, wie man auch nach Geschäftsschluss einer Bank an sein Geld kommen könnte. „Ich kam auf die Idee eines Schokoriegelautomaten, wobei ich die Schokolade durch Bargeld ersetzte.“ So einfach beginnen manchmal große Geschichten.

Zusätzlicher Vorteil für Shepherd-Barron: Er war für De La Rue tätig. Das britische Traditionsunternehmen arbeitet eigenen Angaben zufolge bis heute „mit Regierungen, Zentralbanken und staatlichen Druckereien zusammen, um sichere Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die die Integrität des Handels und des Waren- und Dienstleistungsverkehrs gewährleisten“. Es dauerte jedenfalls nicht lange, bis die Barclays Bank anbiss und das erste Gerät aufstellte. Plastikkarten zum Abheben gab es damals allerdings noch nicht, wie die BBC zum 40-jährigen Jubiläum 2007 der Geldautomaten berichtete. „Die Maschine von Herrn Shepherd-Barron verwendete Schecks, die mit C14, einer schwach radioaktiven Substanz, imprägniert waren.“ Gesundheitliche Bedenken ließ der Erfinder demnach allerdings nicht gelten. Um eine Wirkung nachzuweisen, hätte man 136.000 solcher Schecks essen müssen, gab Shepherd-Barron später zu Protokoll. Was es allerdings direkt gab, waren vierstellige PIN-Nummern, um die Transaktion auszulösen. Auch dazu hatte der Erfinder eine Geschichte parat. Schuld daran sei seine Gattin Caroline. „Am Küchentisch sagte sie, sie könne sich nur vier Zahlen merken, und ihretwegen wurden vier Zahlen zum Weltstandard.“

So ist das bis zum heutigen Tag. In Deutschland können Verbraucher aktuell an rund 50.000 Bankautomaten Geld abheben. Allerdings sinkt die Zahl der Geräte. Dass seine Erfindung irgendwann nicht mehr gefragt sein würde, ließ John Adrian Shepherd-Barron übrigens kalt. Schon 2007, rund drei Jahre vor seinem Tod, prognostizierte er: „Geld zu transportieren kostet Geld. Ich prognostiziere daher den Untergang des Bargeldes innerhalb von drei bis fünf Jahren.“

Glückwünsche

Miträtseln und gewinnen!

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner der Aprilausgabe: Dr. Carolin Kutz, Einzelmitglied Landesgruppe Westfalen, Dr. Gunter Karig, Werksgruppe BASF Ludwigshafen, und Dr. Suntje Sander, Werksgruppe Abbott. Für diese Ausgabe ist der Einsendeschluss der 15. Juli 2025. Nach Ablauf der Frist wird die Lösung auf der VAA-Website eingestellt. Das Lösungswort bezeichnet wieder einen Begriff aus den Naturwissenschaften. Die Lösung des Sudokurätsels wird ebenfalls im Internet eingestellt. Bitte Rückmeldungen per E-Mail (redaktion@remove-this.vaa.de), Fax (+49 221 160016) oder Post an die VAA-Geschäftsstelle Köln (Mohrenstraße 11 – 17, 50670 Köln) senden. Unter den richtigen Einsendungen werden drei VAA-Mitglieder gezogen, die jeweils einen Wunschgutschein im Wert von 25 Euro erhalten.

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