Meldungen

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Was das Auge mit psychischer Gesundheit zu tun hat

Aus früheren Studien weiß man: Schizophrene Personen weisen nicht nur Defizite in der grauen Substanz des Gehirns, sondern auch minimale Gewebeverluste der Netzhaut auf. Forschende der Universität Zürich haben kürzlich in einer Studie gezeigt, dass ein höheres Risiko für Schizophrenie mit einer dünneren Netzhaut einhergeht. Anders als Veränderungen im Gehirn lassen sich solche auf der Netzhaut mit einfachen, nichtinvasiven Augenmessungen nachweisen. Eine weitere Erkenntnis ist: Genetische Varianten der Schizophrenie stehen mit Entzündungsprozessen im Gehirn in Verbindung. Zwar sind weitere große Studien notwendig, um die Ergebnisse verlässlich nachzuweisen, jedoch sind dies erste Schritte für eine vielversprechende Früherkennung und Prävention.

Fort- und Weiterbildung wirkt gegen Personalengpässe

Ein Problem, das Arbeitgeber regelmäßig beklagen, ist der Fachkräftemangel. Eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass ein Teufelskreis aus Personalmangel und schlechteren Arbeitsbedingungen droht. Ein großer Faktor sei, dass viele Unternehmen, in denen Stellen gestrichen würden, gleichzeitig andere unbesetzt blieben. Ein Lösungsansatz sei laut Prof. Bettina Kohlrausch, in die Beschäftigten in Form von Fort- und Weiterbildungen zu investieren. Gleichzeitig seien attraktivere Arbeitsbedingungen wichtig.

Ein Unternehmen als lebendiges System?

Jahrhundertealte Prinzipien und Erkenntnisse der Traditionellen Chinesichen Medizin (TCM) werden von Dr. Andrea Sibylle Claussen in die moderne westliche Businesswelt überführt: In ihrem neuen Buch „Führungsprinzip Balance“ zeigt die Autorin, die schon bei der VAA-Kommission Führung zu Gast war, wie Unternehmen beide Welten vereinen und Führung mit diesem Wissen aus der Medizin bereichern können. „Jede Organisation besteht aus Menschen, daher ist jede Organisation ein lebendes System“, sagt die Medizinerin. Bei TCM komme es auf Ganzheitlichkeit an, um Lösungen für langfristig nachhaltige Strategien zu priorisieren. Hieran könnten sich Unternehmen orientieren.

Foto: Petra Born

Düstere Prognose zur Wirtschaftskrise

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die USA die Steuerung des globalen Handelssystems übernommen – Donald Trumps Pläne sehen anders aus. Kris James Mitchener, Mitautor des Kiel Policy Briefs, setzt auf Europa: „Um die Fehler der 1930er Jahre zu vermeiden, muss Europa das von den USA hinterlassene globale Führungsvakuum füllen.“ Denn aus der Geschichte ließe sich lernen: Handels- und Währungskriege gehen Hand in Hand.

Foto: Ernest Park – University of Pennsylvania

Guter Kaffee durch unterschiedliche Strömung?

„Können wir guten Kaffee aus weniger Bohnen kochen?“, das fragten sich Forschende der University of Pennsylvania. Grund dafür sind die steigenden Kosten der Rohbohnen aufgrund des Klimawandels. Das Forschungsteam schrieb in Physics of Fluids, dass die Strömungsdynamik des Wassers beim Aufbrühen von Kaffee enorme Auswirkungen auf die Qualität des Gebräus hat: Wird das Wasser aus der Höhe gegossen, erzeugt es einen höheren Mixeffekt. Wird das Wasser allerdings aus zu großer Höhe gegossen, zerfällt der Strahl in Tröpfchen, sodass der Luftanteil im Kaffeekegel zu groß ist. Die Studie ist nicht nur eine Hommage ans Heißgetränk, sondern zeigt, dass sich die Grundsätze des Brühens auf physikalische Vorgänge in der Natur zurückführen lassen.

Wenn Braune Zwerge Bahnen ziehen

Nicht alle Planeten kreisen wie die Erde um einen einzigen Stern – manche gleich um zwei. Forschende der University of Birmingham berichten im Fachblatt Science Advances von einer 120 Lichtjahre von der Erde entfernten Entdeckung: Zwei Braune Zwerge – die schwerer als Planeten, aber leichter als Sterne sind – umrunden sich gegenseitig in sich verschiebenden und dehnenden Umlaufbahnen. Dies war ein eindeutiges Zeichen für das Forschungsteam, dass es noch einen weiteren Himmelskörper geben muss: ein Planet, der sich nicht auf derselben Ebene wie die Braunen Zwerge bewegt, sondern senkrecht zu ihnen – auf einer sogenannten polaren Bahn. Dies sei ein neuer Hinweis auf die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Planetensysteme im All.

„Cycling Chemistry“ in Münster: Frühjahrssymposium des JCF

Unter dem Motto „Cycling Chemistry“ hat vom 12. bis 15. März 2025 in der Fahrradstadt Münster das 27. JCF-Frühjahrssymposium (FJS) stattgefunden. Veranstalter war die Jugendorganisation der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) JungesChemieForum (JCF). Rund 300 junge Forschende haben über Themen wie Batterieforschung, Nachhaltigkeit und Recycling diskutiert. Das Programm umfasste Vorträge internationaler Expertinnen und Experten, Workshops, eine Industrieausstellung und die Verleihung renommierter Preise. Organisiert wurde das Symposium von den JCF-Regionalforen Münster, Essen-Duisburg und Dortmund. Auch der VAA war mit Pauline Rust und Ida Tolksdorf vor Ort: Die Juristinnen leiteten einen Workshop zum Thema „Erster Arbeitsvertrag“ und führten Gespräche mit Studierenden. Im nächsten Jahr wird das (FJS) vom 10. bis 13. März 2026 in Köln stattfinden – ebenfalls mit dem VAA.

Foto: Johannes Voigt – JCF

Nanoschutzschild für Leuchtmittel

In der Energieforschung, Umweltanalytik und medizinischen Diagnostik sind sie schon ein Highlight: Luminophore – lichtemittierende Moleküle. Bisher wurde ihre Leuchtkraft jedoch durch den Sauerstoff in der Luft stark eingeschränkt. Forschende der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) haben nun ein „Nano-Schutzschild" entwickelt. Die in Nano Research veröffentlichten Ergebnisse zeigen: Die leuchtenden Moleküle werden in speziell hergestellte winzige Silica-Nanopartikel eingebettet. Durch die Einkapselung der Moleküle bilden sie eine Art Schutzschild vor äußeren Einflüssen. Ihre Leuchtkraft bleibt somit erhalten.

Foto: Max2611 – iStock

Neue Technik für Strom aus Regentropfen

Aus Regentropfen effizient Energie zu gewinnen geht nicht? Doch, zeigt ein Experiment der Universität Singapur. Wenn Wasser über eine leitfähige Oberfläche fließt, können sich die geladenen Teilchen an der Grenzfläche spontan trennen und einen Stromkreis entstehen lassen. Die bisherige Herangehensweise, die Oberfläche zu vergrößern, hat mehr Energie benötigt als erzeugt und war deshalb ineffizient. Das Forschungsteam hat in der Zeitschrift American Chemical Society gezeigt: Ein sogenanntes Plug-Flow-System erzeugt effizient Strom aus fallenden Regentropfen. Hier fließt das Wasser in vertikalen, leitfähig beschichteten Röhrchen stoßweise, sodass die Pfropfenströmung durch die Ionentrennung mehr Strom als ein gleichmäßiger Fluss erzeugt. Mit über 100 Watt pro Quadratmeter ist sie die bislang effizienteste Methode zur Regenstromgewinnung.

Neues aus den Communitys

Im Vorfeld der VAA-Delegiertentagung am 9. und 10. Mai 2025 in Essen haben gleich mehrere Werksgruppen aus drei Großunternehmen mit eigenen Werksgruppen an unterschiedlichen Standorten jeweils gemeinsam getagt: Zu einzelnen Sitzungen getroffen haben sich die Werksgruppen aus dem Evonik-Konzern, von Bayer und aus der BASF.

  • Gibt es Änderungen bei Ihren Daten?

    Haben sich Ihre persönlichen Mitgliedsdaten verändert? Haben Sie Ihren Arbeitgeber und damit auch Ihre Werks- oder Landesgruppe gewechselt? Vergessen Sie bitte nicht, Änderungen rechtzeitig der VAA-Mitgliederverwaltung mitzuteilen.

    E-Mail an die Verwaltung
  • Infomaterialien auf MeinVAA

    Im Zusammenhang mit dem neuen VAA-Markenauftritt werden alle Infomaterialien zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements überarbeitet – zu finden auf der Mitgliederplattform MeinVAA im Bereich „Service“ unter „Publikationen“ im Menüpunkt „Verbandsarbeit“.

    Infomaterialien auf MeinVAA

Personalia aus der Chemie: Unternehmensleitung bei Boehringer wechselt

Bei Boehringer Ingelheim gibt es zum 1. Juli 2025 einen Wechsel an der Spitze: Shashank Deshpande übernimmt den Vorsitz der Unternehmensleitung, den bisher Hubertus von Baumbach innehatte. Nachdem Deshpande zehn Jahre in der US-Pharmaindustrie tätig war, kam er 2012 zu Boehringer Ingelheim. Er übernahm verschiedene Führungspositionen im Geschäftsbereich Humanpharma in Deutschland und Japan, zuletzt als Landesleiter Japan. Im Jahr 2023 trat Shashank Deshpande in die Unternehmensleitung ein und verantwortete den Geschäftsbereich Tiergesundheit. Im Jahr 2024 wurde ihm die Verantwortung für den Geschäftsbereich Humanpharma übertragen. Deshpande hat einen Abschluss als Diplom-Betriebswirt der Universität Hamburg. Er sei sehr dankbar, dass die Gesellschafter ihm die Rolle des Chairmans of the Managing Direcotrs anvertrauen, so Deshpande. Hubertus von Baumbach gratuliert: „Ich wünsche Shashank Deshpande viel Erfolg. Mit seiner langjährigen Branchenerfahrung in den USA, Japan und Deutschland wird er Boehringer in die nächste Wachstumsphase bis 2035 führen.“ Im Gesellschafterausschuss tritt von Baumbach künftig die Nachfolge von Christian Boehringer an.

Weitere Personalia und Nachrichten aus der Chemie gibt es auf der Website des VAA-Kooperationspartners CHEManager.

Foto: Boehringer Ingelheim

Solarzellen aus Mondmineralien

Konkrete Pläne für eine dauerhafte Forschungsstation auf dem Mond gibt es noch nicht. Forschende suchen dennoch nach Methoden, Baustoffe, Energie und Wasser direkt dort zu gewinnen. Solarzellen könnten hier von entscheidender Bedeutung sein. Das Team um Felix Lang von der Universität Potsdam kam nun auf die Idee, Glas, das essenziell für Solarmodule ist, direkt auf dem Mond zu produzieren. Die Forschenden nutzten ein Material namens Regolith, das auf dem Mond gefundenem Staub gleicht. Ihren künstlichen Mondstaub schmolzen sie bei 1550°C Hitze – was mithilfe eines Sonnenofens auch auf dem Mond möglich ist. Mit dünnen Schichten elektrisch leitfähiger Materialien und einer Abdeckung aus imitierten Mondglas bauten sie Solarzellen. Diese formten 8 bis 10 Prozent des Sonnenlichts in elektrischen Strom um. Zudem zeigten sich diese Solarzellen als sehr widerstandsfähig gegen Strahlung, wie sie im Kosmos auftritt.

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Save-the-Date für VAA connect: „Female Financial Leadership“

Am 12. September 2025 wird bei Evonik in Essen eine große Präsenzveranstaltung des Netzwerks VAA connect stattfinden. Unter dem Motto „Female Financial Leadership“ stehen hochkarätige Vorträge von und für Frauen auf dem Programm. Anschließend gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Networken, etwa auf dem „Markt der Netzwerke“.

Hochschulveranstaltung von GDCh und VAA in Regensburg

Am 5. Mai 2025 hat der VAA gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) eine Hochschulveranstaltung an der Universität Regensburg durchgeführt. Der Vorsitzende der VAA-Kommission Hochschularbeit Dr. Carsten Gaebert und Karrierexperte Dr. Hans-Georg Weining von der GDCh hielten die Vorträge vor 54 Studierenden. Davon waren 28 Frauen. „Es werden jedes Mal mehr“, zeigte sich Gaebert erfreut. Zu den Referenten gehörte auch VAA-Juristin Pauline Rust, die Fragen beantwortete und Tipps rund ums Thema Studium und Berufseinstieg gab. Am 3. Juni wird die nächste Hochschulveranstaltung online in Oldenburg stattfinden, die nächste Präsenzveranstaltung am 15. Juli in Köln.

Foto: VAA
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Landesgruppe Nord zu Gast in Geesthacht

Ein neues Veranstaltungsformat hat die VAA-Landesgruppe Nord aus der Taufe gehoben: Technology Tours. Etwa im Jahresrhythmus sollen industrielle Anlagen, regionale Großforschungszentren oder Betriebe aus dem Organisationsbereich des VAA besucht werden. Startschuss war am 16. April 2025: Eine Gruppe von VAA-Mitgliedern hat sich im Rahmen einer Ganztagsveranstaltung im stillgelegten Kernkraftwerk Krümmel in Geesthacht umgeschaut und dabei technische Fragen der Atommülllagerung und des Rückbaus der Anlage erörtert. 2026 soll es zum Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) nach Hamburg gehen.