Meldungen

Tarifverhandlungen zwischen VAA und BAVC 2025: Verhandlungsführer waren der 2. Vorsitzende des VAA Dr. Christoph Gürtler von der Covestro Deutschland AG und das HessenChemie-Vorstandsmitglied Matthias Bürk von der Merck KGaA (von links nach rechts).
Foto: BAVC

Mindestjahresbezüge bleiben wegen Krise unverändert

Aufgrund der Krise in der Chemieindustrie gelten die 2024 ausgehandelten Mindestjahresbezüge für akademisch gebildete naturwissenschaftliche und technische Angestellte in der Branche im Jahr 2025 unverändert weiter. Darauf haben sich der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und der VAA nach mehreren intensiven Gesprächsrunden verständigt. Am 29. Oktober 2025 haben die finalen Tarifverhandlungen in Wiesbaden stattgefunden. Demnach betragen für das Jahr 2025 die tariflichen Mindestjahresbezüge im zweiten Beschäftigungsjahr weiterhin 74.050 Euro für diplomierte Angestellte und Angestellte mit Masterabschluss sowie 86.075 Euro für Angestellte mit Promotion. „Das Ergebnis dieser Tarifverhandlungen ist ein äußerst schmerzhafter Kompromiss“, erklärt VAA-Hauptgeschäftsführer Stephan Gilow. In einer existenziell bedrohlichen Wirtschaftslage übernehme der VAA damit Verantwortung für die Zukunft des Standorts.

Wirtschaft und Gesellschaft: VAA aktualisiert seine Positionen

Als Interessenvertretung der Fach- und Führungskräfte in Chemie und Pharma bringt sich der VAA in die Debatte um die Zukunft von Arbeit und Gesellschaft ein. Auf der Klausurtagung im Juni 2025 haben der Vorstand und die Geschäftsführung die VAA-Positionen zu den wichtigsten Themen grundlegend überarbeitet. Die Positionen zu „Demokratische Grundwerte“, „Digitalisierung und KI“, „Entwicklungsperspektiven“, „Führung und Zusammenarbeit“, „Mitbestimmung“, „Modernes und flexibles Arbeiten“, „Standort Deutschland“ und „Wertschätzung“ sind auf der VAA-Website abrufbar.

Das FECCIA-Führungsteam bei der Generalversammlung in Manchester Mitte September 2025.
Foto: FECCIA

FECCIA-Sitzung in Manchester: Einbacher neue Generalsekretärin

Auf seiner Generalversammlung Mitte September 2025 in Manchester hat der Dachverband der Fach- und Führungskräfteverbände in der europäischen Chemiebranche FECCIA ein neues Führungsteam gewählt (im Bild). Neu dazugestoßen ist VAA-Geschäftsführerin Catharina Einbacher als Generalsekretärin, die auf dieser Position Stefan Ladeburg ablöst. Der Stellvertretende VAA-Hauptgeschäftsführer und Leiter des VAA-Büros Berlin bleibt jedoch weiter im FECCIA-Vorstand aktiv. Als FECCIA-Präsidentin erneut bestätigt wurde Anna Nilsson vom schwedischen Chemie-Führungskräfteverband Ledarna. Bernard Steckle vom französischen Verband CFE-CGC Chimie wurde zum Schatzmeister gewählt. Als anerkannter Partner der Europäischen Kommission spielt die FECCIA in Brüssel eine wichtige Rolle als Interessenvertretung der Fach- und Führungskräfte im Europäischen Sozialen Dialog und ist an der Leitung erfolgreicher EU-Projekte beteiligt, darunter aktuell im Just-Transition-Leadership-Projekt (JusTransLEAD). Unterstützt wird das Führungsteam der FECCIA von den Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten, zu denen vonseiten des VAA auch Vorstandsmitglied Dr. Roland Fornika gehört.

 

Neuer Antikörper mit Potenzial für Kampf gegen HIV entdeckt

Unter der Leitung der Universität zu Köln hat ein internationales Forschungsteam einen neuen Antikörper mit Potenzial zur Verbesserung der Bekämpfung von HIV entdeckt: 04_A06 – so das Kürzel für den neu identifizierten Antikörper – konnte 98,5 Prozent von mehr als 300 verschiedenen HIV-Stämmen neutralisieren. Die in Nature Immunology veröffentlichte Studie zeigt, dass 04_A06 die HI-Viruslast in Mäusen dauerhaft auf nicht mehr nachweisbare Werte senkt. Der neue Antikörper stach aus über 800 getesteten heraus: 04_A06 übertraf alle anderen in Potenz und Breite der Wirkung in Neutralisationstests. „Mit 04_A06 haben wir einen Antikörper entdeckt, der nicht nur außergewöhnlich breit wirkt, sondern auch klassische Resistenzmechanismen des Virus überwindet“, so der Assistenzarzt am Institut für Virologie und Erstautor der Studie Dr. Lutz Gieselmann. „Damit könnte sich ein vielversprechender Ansatz für die klinische Anwendung von Antikörpern gegen HIV eröffnen.“

Betriebsversammlung bei Röhm in Darmstadt

Auf der dritten Betriebsversammlung des Jahres bei der Röhm GmbH in Darmstadt waren Transformation und Mitbestimmung zentrale Themen. Die Versammlung endete mit einer lebhaften „Fishbowl-Diskussion“ bei der die beiden Gewerkschaften VAA und IGBCE als starke Partner der Angestellten am Standort auftraten. Der Betriebsrat forderte außerdem dazu auf, sich aktiv zu beteiligen: „Engagiert euch, beteiligt euch – nur gemeinsam können wir die Zukunft des Unternehmens gestalten.“ Zusätzlich gab es Infostände zu Themen wie faire Arbeitsbedingungen und starke Mitbestimmung. Im Frühjahr 2026 stehen erneut Betriebsratswahlen an.

VAA-Stand auf der Betriebsversammlung 2025 bei der Röhm GmbH in Darmstadt.
Foto: Röhm GmbH

Batterie mit Vitaminkick: Energie nach körpereigenem Vorbild

Inspiriert von den biochemischen Prozessen des menschlichen Körpers, der Glucose mithilfe von Enzymen in Energie umwandelt, hat ein Forschungsteam Vitamin B2 (Riboflavin) in einen Prototyp einer Durchflussbatterie integriert: Die neu entwickelte Batterie wird mit Vitamin B2 und Glucose betrieben. Vorgestellt wurde die Studie in ACS Energy Letters. „Durch die Verwendung von ungiftigen Komponenten, die sowohl kostengünstig als auch natürlich vorkommend sind, bietet dieses System einen vielversprechenden Weg zu einer sichereren und erschwinglicheren Energiespeicherung in Haushalten“, sagt Hauptautor der Studie Jong-Hwa Shon. Derzeitige Prototypen von Glucose-Brennstoffzellen benötigen Edelmetallkatalysatoren, um die Zuckermoleküle aufzuspalten und Strom zu erzeugen. Riboflavin hat sich in verschiedenen Arten von Durchflussbatterien als vielversprechender Ersatz für Metallkatalysatoren erwiesen, da das Vitamin unter den basischen pH-Bedingungen stabil bleibt, die für die Elektrolyte in Glucose-Durchflusszellen erforderlich sind – daher die Idee, eine Glucose-Brennstoffzelle mit Riboflavin als Katalysator zu entwickeln.

Weniger als jede dritte Spitzenposition von Frauen besetzt

Fast die Hälfte aller Beschäftigten stellen Frauen in der Privatwirtschaft – doch nur 29 Prozent der obersten Führungskräfte sind weiblich. In mehr als 20 Jahren hat sich der Anteil um nur vier Prozent erhöht, belegt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Es zeigt sich aber außerdem, dass sich der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Betrieben mit familienfreundlichen Angeboten vergrößert.

Networking bei der VAA-connect-Veranstaltung im September 2025 in Essen
Foto: VAA

European Chemistry Partnering 2026: Netzwerken für Innovation

Wo kommen Start-ups, Investorinnen und Investoren sowie Industrieunternehmen aus Chemie, Pharma und Biotech zusammen, um aus mutigen Ideen echte Innovationen werden zu lassen? Beim jährlichen European Chemistry Partnering (ECP), das am 4. Februar 2026 in Frankfurt am Main zum zehnten Mal stattfinden wird. Das renommierte Business-Speed-Dating-Event bringt die Branche zusammen, um neue Technologien voranzutreiben und Kooperationen zwischen Gründerinnen und Gründern auf der einen und etablierten Unternehmen auf der anderen Seite zu fördern. In der Industrie hat sich das ECP über die Jahre als eine der führenden Plattformen fürs Business-Matchmaking etabliert. Auch bei der Jubiläumsveranstaltung stehen die 20-minütigen Partnerings im Mittelpunkt: Sie ermöglichen gezielte Gespräche und haben in den vergangenen Jahren zahlreiche erfolgreiche Projekte angestoßen. Ergänzt wird das Programm durch Keynotes, Podiumsdiskussionen, Unternehmensvorstellungen und Workshops. Vor Ort mit dabei ist auch ECP-Initiator Dr. Holger Bengs, der als Geschäftsführer der BCNP Consultants GmbH in der Branche seit vielen Jahren bestens vernetzt ist. Das langjährige VAA-Mitglied betont den Kooperationsgedanken des Partnerings: „Das ECP verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und ist Impuls und Anregung für die gesamte Industrie, da spielen Finanzinnovationen und Strategiethemen wie Crowdinvesting und Börsengang eine ganz wesentliche Rolle.“ Das Konzept des ECPs in einem Satz? Bengs bringt es auf den Punkt: „Ein gut investierter Tag in die gesellschaftliche, unternehmerische und persönliche Zukunft.“

Neues aus den Communitys

Beim VAA hat sich eine neue Werksgruppe bei der Stada Arzneimittel AG gegründet. Als Vorsitzende der VAA-Werksgruppe Stada wurde Beatrix Spiller gewählt. Ihre Stellvertreter sind Andreas Vesper und Dr. Stephan Aufhammer. Der Pharmakonzern hat seinen Stammsitz in Bad Vilbel und ist auf die Herstellung von Generika und rezeptfreien apothekenpflichtigen Arzneimitteln spezialisiert.

  • Gibt es Änderungen bei Ihren Daten?

    Haben sich Ihre persönlichen Mitgliedsdaten verändert? Haben Sie Ihren Arbeitgeber und damit auch Ihre Werks- oder Landesgruppe gewechselt? Vergessen Sie bitte nicht, Änderungen rechtzeitig der VAA-Mitgliederverwaltung mitzuteilen.

    E-Mail an die Verwaltung
  • Infomaterialien auf MeinVAA

    Im Zusammenhang mit dem neuen VAA-Markenauftritt werden alle Infomaterialien zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements überarbeitet – zu finden auf der Mitgliederplattform MeinVAA im Bereich „Service“ unter „Publikationen“ im Menüpunkt „Verbandsarbeit“.

    Infomaterialien auf MeinVAA
Logo der Zeitschrift CHEManager Porträt von Dr. Ruth Bieringer
Foto: Foto: Freudenberg Sealing Technologies – GDCh

Personalia aus der Chemie: Dr. Ruth Bieringer wird Präsidentin der GDCh

Zum 1. Januar 2026 erhält die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) eine neue Präsidentin: Dr. Ruth Bieringer. Zu stellvertretenden Präsidentinnen, ebenfalls ab Januar 2026, wurden Dr. Carla Seidel von der BASF SE in Ludwigshafen und Dr. Susanne Rehn-Taube vom Deutschen Musuem München gewählt. Bieringer ist Vice President Technology & Innovation – Material Technology bei der Freudenberg Sealing Technologies GmbH. In ihrer zweijährigen Amtszeit möchte sie vor allem den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern intensivieren und sich für faktenbasierte wissenschaftliche Informationen einsetzen. „Die Menschheit steht vor tiefgreifenden gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Herausforderungen, bei deren Lösung wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine zentrale Rolle spielen müssen“, so Bieringer. Seit 2024 gehört sie zum Vorstand der GDCh und leitet außerdem den Thinktank PFAS. Daneben ist sie Vorsitzende des Beirats der Dr.-Hermann-Schnell-Stiftung. 2024 wurde sie mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie ausgezeichnet.

Weitere Personalia und Nachrichten aus der Chemie gibt es auf der Website des VAA-Kooperationspartners CHEManager.

Einkommensumfrage des VAA startet im Februar 2026

Wie entwickeln sich Fixgehälter, Boni und und Karriereperspektiven der außertariflichen und leitenden Angestellten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie? Antworten darauf liefert die jährlich durchgeführte Einkommensumfrage des VAA und der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Anfang Februar 2026 startet Deutschlands größte Gehaltsstudie unter hochqualifizierten Fach- und Führungskräften in ihre nächste Runde. Wie gewohnt können die teilnehmenden VAA-Mitglieder online oder schriftlich an der Umfrage mitwirken. Die VAA-Einkommensumfrage läuft bis Ende März 2026. Die wissenschaftliche Auswertung übernimmt erneut die RWTH Aachen University unter Leitung von Prof. Christian Grund.

Cover der VAA-Einkommensumfrage 2024
Cover: VAA

Dagmar Janke gehört zur Liste „50 über 50“ in Werbung und Marketing

Anfang September 2025 hat Campaign Germany erstmals die Liste „50 über 50“ veröffentlicht – eine Auszeichnung für erfolgreiche Persönlichkeiten der Werbe- und Marketingbranche in Deutschland. Unter den 25 Frauen und 25 Männern ist auch VAA-Mitglied Dagmar Janke. Bei Beiersdorf in Hamburg ist sie als Global Director Nivea Communication Operations & Agency Management tätig und außerdem Vorsitzende des Sprecherausschusses. „Ich fühle mich sehr geehrt, Teil der Liste ‚50 over 50‘ von Campaign Germany zu sein“, schreibt Janke auf LinkedIn. Das Thema „Age Positivity“ liegt dem Mitglied der VAA-Kommission Führung sehr am Herzen: „Alter ist keine Einschränkung, sondern eine Stärke: Die Verbindung von Erfahrung, Kompetenz und Neugier schafft echten Mehrwert – insbesondere, wenn Generationen voneinander lernen und gemeinsam Neues entwickeln.“ Das Fachmedium Campaign wurde 1968 in London gegründet und gilt heute als eine der führenden internationalen Fachmarken für Marketing, Werbung und Medien.

Ein Hörsaal mit Studierenden und Promovierenden. Vorne unter der Leinwand mit dem VAA-Vortrag die beiden Juristinnen Pauline Rust und Ida Tolksdorf.
Foto: VAA

VAA zu Gast bei Frankfurter MINT-Jobbörse

Am 5. November 2025 war der VAA zu Gast am Campus Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dort veranstalten die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und deren Jugendorganisation JungesChemieForum (JCF) jährlich die Frankfurter Jobbörse für Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler. Vor über 60 Teilnehmenden sprachen die VAA-Juristinnen Pauline Rust und Ida Tolksdorf über die Vorteile des VAA beim Berufseinstieg sowie Bewerbungsverfahren und Arbeitsverträge in der Branche. Viele Studierende und Promovierende stellten Fragen, unter anderem über Mindestjahresbezüge und Arbeitsbedingungen in den Unternehmen. Die nächste VAA-Hochschulveranstaltung wird am 20. November online stattfinden.

Mandatsträgertreffen nimmt Wahlen ins Visier

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben Ende Oktober am VAA-Mandatsträgertreffen teilgenommen, das nach dem Erfolg im Vorjahr auch 2025 im Onlineformat durchgeführt wurde. Dabei waren Mitglieder des VAA-Vorstands, Vorsitzende der Werks- und Landesgruppen sowie Betriebsratsmitglieder, Sprecherausschussmitglieder und Vorsitzende der VAA-Kommissionen. Neben dem Bericht aus der Geschäftsführung, in dem Hauptgeschäftsführer Stephan Gilow über die sich verschärfenden Krise in der Chemie und die Tarifverhandlungen berichtete, standen vor allem die Vorbereitung Wahlkampagne für die Betriebsrats- und Sprecherausschusswahlen 2026 und der Erfahrungsaustausch im Fokus.