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Aufgrund der Veränderung des Erdklimas beobachten Forschende besonders, wie sich die Arktis und Antarktis verändern. Eine Studie im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences eines Forschungsteams der Southampton University zeigt, dass der Salzgehalt in der oberen Schicht des Südpolarmeers seit 2015 ansteigt. Hierfür wurden Daten des Soil Moisture and Ocean Salinity (SMOS) ausgewertet. Seit den 1980er Jahren hat sich das Meer rings um die Antarktis ausgedehnt. Außerdem gab es keine großen Wasserflächen, die eisfrei oder nur von einer sehr dünnen Schicht Meereis bedeckt sind – sogenannte Polynyas. Seit 2015 gibt es eine Trendwende: Polynyas sind zurück und das Meereis im Südpolarmeer schwindet. Eigentlich ist diese oberste Schicht salzarm und kalt, während sich unter ihr wämeres, salzigeres Wasser befindet. Aufgrund der schwächer werdenden Trennung, könne so aus den Tiefen wärmeres, salziges Wasser nach oben gelangen und das Meereis weiter schmelzen lassen.
Mithilfe von Kohlenwasserstoffketten lassen sich auch metallorganische Gerüstverbindungen verändern. Ein solches Verfahren ist am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Indian Institute of Technology Guwahati (IITG) kürzlich entwickelt worden. Im Fachmagazin Materials Horizon berichten die Forschenden, wie sie mit ihrer Methode aus den sogenannten MOFs (Abkürzung aus dem Englischen für metal-organic frameworks) ein neuartiges Oberflächenmaterial geschaffen haben, das Wasser fast vollständig abweist. MOFs bestehen aus Metallen, die durch Verbindungsstreben aus organischen Molekülen zu Netzwerken mit leeren Poren verbunden sind. Somit sind ihre Volumeneigenschaften vielseitig einsetzbar. Doch auch die Außenflächen der kristallinen Materialien bieten einzigartige Möglichkeiten: Das Forschungsteam verankerte Kohlenwasserstoffketten auf dünnen MOF-Filmen. Dabei wurde ein Wasserkontaktwinkel von mehr als 160 Grad Celsius beobachtet – je größer der Winkel, den die Oberfläche eines Wassertropfens mit einem Substrat bildet, desto wasserabweisender ist das Material. „Unsere Methode erzeugt superhydrophobe Oberflächen mit Kontaktwinkeln, die deutlich höher sind als die anderer glatter Oberflächen und Beschichtungen“, sagt Prof. Christof Wöll vom Institut für Funktionelle Grenzflächen des KIT. Für die wasserabweisende Eigenschaft wesentlich: ein Zustand der Unordnung, den die Wissenschaft „Zustand hoher Entropie“ nennt. Laut Wölls Team entsteht dieser durch die bürstenartige Anordnung der Kohlenstoffwasserstoffketten auf den MOFs.
Eine einzelne, unscheinbar wirkende, genetische Veränderung könnte erklären, warum Menschen anfälliger für Krebs sind als unsere nächsten tierischen Verwandten: die Schimpansen. Das Forschungsteam rund um Brice Wamba von der University of California Davis zeigt in einer Studie in Nature Communications, dass sich ein zentrales Immunprotein namens Fas-Ligand (FasL) bei Schimpansen und Menschen unterscheidet: Während bei Schimpansen an einer bestimmten Stelle im Protein die Aminosäure Prolin sitzt, tragen Menschen dort Serin.
Eines der weltweit meistverwendeten Schmerzmittel ist Paracetamol. Die Herstellung basiert jedoch bislang auf fossilen Rohstoffen wie Rohöl. Der Energieaufwand ist hoch, die CO2-Bilanz belastet. Nun hat ein Forschungsteam der University of Edinburgh einen alternativen nachhaltigen Ansatz in Nature vorgestellt: Aus Kunststoffabfällen wie alten PET-Flaschen lässt sich mithilfe genetisch veränderter Mikroben das Medikament herstellen. Hierbei kommen lebende Escherichia coli zum Einsatz. Da der Prozess bei Raumtemperatur stattfindet, ist er nahezu emissionsfrei – ein weiterer Pluspunkt für die Entdeckung. Das Entscheidene bei diesem Verfahren besteht darin, E.-coli-Bakterien genetisch so zu verändern, dass sie Terephtalsäure – ein Zwischenprodukt aus dem Abbau von PET – verwerten können. In mehreren Reaktionsschritten wandeln die modifizierten Bakterien diese Substanz schließlich in Paracetamol um.
Mit insgesamt 8.004 ist die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in chemierelevanten Fächern erneut gesunken, so die aktuelle Statistik der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Gerade die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften erreichen mit 965 einen neuen Tiefstand der letzten Dekade. Nach dem Bachelorabschluss schlossen rund 97 Prozent der Studierenden an Universitäten und 60 Prozent an Fachhochschulen einen Masterstudiengang an. Rund 80 Prozent davon begannen ein Promotionsstudium. Der Frauenanteil in Studium und Promotion betrug rund 38 Prozent. Die Mehrheit der promovierten Chemikerinnen und Chemiker (42,4 Prozent) steigen in der Chemie- und Pharmabranche ins Berufsleben ein.
Am 15. September 2025 von 09:00 bis 12:30 Uhr findet eine digitale Informationsveranstaltung zu den Betriebsratswahlen 2026 statt. Arbeitsbedinungen insbesondere im Sinne der außertariflichen Angestellten zu gestalten, ist Ziel der Betriebsratsarbeit im VAA. Dies kann nur mit einer möglichst starken Präsenz des VAA in den Betriebsräten gewährleistet werden. Vor diesem Hintergrund informieren die VAA-Juristen Christof Böhmer und Hinnerk Wolff über die Grundzüge des Wahlverfahrens inklusive des Wahlmanagements. Hierzu gehören die Auswertung von Erfahrungen aus zurückliegenden Betriebsratswahlen, mögliche Fehlerquellen und die Instrumente der Wahlwerbung.
Mit einer neuen Untersuchungsmethode haben Wissenschaftlerinnen der Universität Gießen bei der Überprüfung von 140 Pflegeprodukten, Kosmetika aus 20 Produktsegmenten sowie 40 Parfüms erbgutverändernde, zelltötende, antibakterielle, neuromodulierende beziehungsweise neurotoxische und den Hormonhaushalt stark beeinflussende Schadstoffe erkannt. Die Methode ermöglicht es, sogar unbekannte Stoffe in komplexen Produkten zu entdecken und gleichzeitig ihre Wirkung auf Zellen und Rezeptoren zu untersuchen. Die Studie wurde im Journal Chromatography A veröffentlicht.
Ende Juni haben sich VAA-Vorstand und das Team der Geschäftsführung zur zweitägigen Klausurtagung in Düsseldorf zusammengefunden. Im Fokus: Welche Themen sind für Fach- und Führungskräfte in Chemie und Pharma interessant und relevant? Wie steht der VAA dazu? Zentrale Themenblöcke waren Mitbestimmung, Digitalisierung und KI, Führung und Zusammenarbeit, modernes und flexibles Arbeiten sowie der Standort Deutschland. Axel Kühn von Fellows & Sparks leitete die Workshops, in denen die Positionen neu ausgearbeitet wurden. Abseits des Arbeitsalltags gab es viel Raum zum Netzwerken. Während der beiden Tage zeigte sich ein starkes Wir-Gefühl und der klare Wille, beim Projekt „VAA next“ gemeinsam und erfolgreich voranzugehen.
In der Werksgruppe Lanxess hat Dr. Darius Kranz den langjährigen Vorsitzenden Dr. Hans-Dieter Gerriets abgelöst. Gerriets bleibt im Vorstand der Werksgruppe und betreut die Gruppe der Pensionäre. Neuer Stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Carsten Hesse, der auch den Vorsitz des Lanxess-Konzernsprecherausschusses übernommen hat. Bereits im Mai wurde Hesse jeweils auf den LA-Sitz in den beiden Lanxess-Aufsichtsräten gewählt. Neuer Vorsitzender des Lanxess-Sprecherausschusses ist Dr. Oliver Wolff. Eine neue VAA-Werksgruppe hat sich bei Fresenius Medical Care gebildet. Als Vorsitzender wurde Dr. Rüdiger Amberg gewählt.
Haben sich Ihre persönlichen Mitgliedsdaten verändert? Haben Sie Ihren Arbeitgeber und damit auch Ihre Werks- oder Landesgruppe gewechselt? Vergessen Sie bitte nicht, Änderungen rechtzeitig der VAA-Mitgliederverwaltung mitzuteilen.
Im Zusammenhang mit dem neuen VAA-Markenauftritt werden alle Infomaterialien zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements überarbeitet – zu finden auf der Mitgliederplattform MeinVAA im Bereich „Service“ unter „Publikationen“ im Menüpunkt „Verbandsarbeit“.
Im Jubiläumsjahr wählen die Chemieverbände Rheinland-Pfalz ihren Vorstand neu: Sebastian Schäfer bleibt Vorsitzender und betont Zusammenhalt In seiner Rede zur Wiederwahl unterstrich Schäfer die enormen Herausforderungen, vor denen die Chemieunternehmen stehen: „Neben hohen Energiekosten und internationalem Wettbewerbsdruck steht besonders die Transformation zur Klimaneutralität im Fokus." 75 Jahre jubilieren die Chemieverbände Rheinland-Pflaz in diesem Jahr: „Was 1950 mit 48 Gründungsmitgliedern begann, ist heute eine starke Gemeinschaft von 200 Unternehmen", resümierte Schäfer in seiner Rede. „Die Branche hat sich immer wieder neu erfunden und trägt so bis heute zum Wohlstand in Rheinland-Pfalz bei. Heute stehen wir vor der größten Transformation unserer Geschichte: Die Dekarbonisierung der Produktion bei gleichzeitiger Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit." Neben den chemiespzeifischen unterstrich er auch die Bedeutung einer offenen Gesellschaft: "Unsere Innovationen entstehen im freien Austausch von Ideen. Abschottung erstickt unsere Innovationskraft."
Weitere Personalia und Nachrichten aus der Chemie gibt es auf der Website des VAA-Kooperationspartners CHEManager.
In den letzten Jahren hat die CAR-T-Zelltherapie die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit aggressiven B-Zell-Lymphomen – also durch Krankheitsrückfälle oder therapieresistente Verläufe definierte Lymphomerkrankungen – revolutioniert. Doch etwa 50 Prozent der Betroffenen erlitten trotzdem einen Rückfall oder verstarben. Die Ursachen können vielfältig sein. Um diesen nachzugehen, analysierte ein Forschungsteam der Universität zu Köln Patientenproben vor und nach der CAR-T-Zellbehandlung. Hierbei entdeckten sie sogenannte LAMM-Zellen, die den Tumor schützen, weil sie die Funktion der therapeutisch gegen die Lymphomerkrankung wirkenden CAR-T-Zellen einschränken und mitverantwortlich für das Versagen der CAR-T-Zelltherapie sind. Erste Ergebnisse zeigen: Blockiert ein zugelassener CSF1R-Hemmer gezielt die LAMM-Zellen, steigt die Wirksamkeit der CAR-T-Zellen deutlich. Das spricht für eine mögliche Kombinationstherapie aus CAR-T-Zellen und CSF1R-Hemmer.
Am 15. Juli 2025 haben der VAA und die GDCh eine weitere Hochschulveranstaltung durchgeführt; diesmal in Marburg. Vor mehr als 50 Teilnehmenden hielten die VAA-Juristinnen Pauline Rust und Ida Tolksdorf einen Vortrag zum Thema Berufseinstieg. Für Erfahrungsberichte und Fragen zur Branche stand diesmal Dr. Stefan Grasser von der Bayer AG vor dem Plenum.
Auch im Gesundheitswesen gewinnt Künstliche Intelligenz (KI) an Bedeutung: ob Robotor für Materialtransporte, Spracherkennung oder Assistenzsysteme in der Diagnostik. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in Gesprächen mit zahlreichen Expertinnen und Experten einen Bericht zu arbeitswissenschafltichen und ethischen Kriterien in der Integrierung von KI-Systemen veröffentlicht. Da der Einsatz nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich brächte, sie es Ziel, Anwendungen von Beginn an so zu gestalten, dass sie Beschäftigte entlasten, Arbeitsprozesse optimieren und gleichzeitig sicher und menschengerecht seien. Hervorgehoben wird außerdem, dass es langfristig klare Zuständigkeiten zwischen Herstellern und betrieben sowie eine kontinuierliche Überwachung der Systeme im Betrieb geben müsse.
Mitte Juni hat der VAA gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker eine Hochschulveranstaltung an der Universität zu Köln veranstaltet. Die beiden VAA-Juristinnen Ida Tolksdorf und Pauline Rust haben den Studierenden und Promovierenden den VAA und das Bewerbungsverfahren in der Industrie vorgestellt. Dr. Johannes Koebberling (Bayer Pharmaceuticals) und Dr. Benedikt Thünker (Evonik) berichteten über ihre beiden sehr unterschiedlichen Jobs. Beim späteren Get-together bei Sonne und Pizza haben sich die Studierenden ausgetauscht und weitere Fragen zum VAA, zu den Akademiker-Mindestjahresbezügen in der Branche und zur Berufswelt gestellt.