Was vom Gipfel übrig blieb

Letztlich entscheiden wirtschaftliche Faktoren über den Klimaschutz. Die ohnehin schon knappen fossilen Ressourcen werden immer teurer, die erneuerbaren Energien dagegen rentabler. Deutschland hat dies bereits erkannt und die Energiewende eingeläutet. Auch China, einst ein „Nobody“ bei den Erneuerbaren, deckt seinen Energiebedarf schon zur Hälfte aus regenerativen Energiequellen. So folgenschwer die Finanz- und Wirtschaftskrise auch sein mag, sie hat zu einer deutlichen Reduktion des CO2-Ausstoßes geführt.

Doch darin Trost zu suchen, ist alles andere als zielführend. Ein Sinneswandel bei Klimaskeptikern wie den USA wäre mehr denn je wünschenswert. Zeit für wenig ambitionierte Abkommen ist nicht gegeben – ein Fahrplan für einen weltweiten Vertrag garantiert noch keine Pünktlichkeit. Das Klimaziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, wird so kaum zu halten sein. Die Rettung der Welt wird immer pragmatischer. Das in Durban vereinbarte „Ergebnis mit juristischer Kraft“ wird 2012 in Katar weiterverhandelt – im Land mit dem weltweit höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf.

Auf Dauer kann es nicht funktionieren, den Umweltschutz nur als abhängige Variable des Wachstums zuzulassen. Nicht in den USA, nicht in Indien, nicht in China – und auch nicht in Kanada. Europa kann, ja es muss vorangehen beim Beweis, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Effizienz einander sinnvoll ergänzen. Zugegeben: Gerade der nach Fukushima im Eiltempo vollzogene Atomausstieg stellt Industrie und Verbraucher in Deutschland vor enorme Herausforderungen. Doch er birgt neben Unwägbarkeiten – etwa beim Netzausbau – auch Chancen für die Weiterentwicklung von Zukunftstechnologien. Längst ist klar: Effektiver Klimaschutz klappt nur mit einer starken, gesunden Industrie.

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