Erfolgsmodell erneuerbare Energien?

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gilt als Erfolgsmodell, das bereits in vielen EU-Ländern, aber auch in China kopiert wird. Die Kehrseite des EEG: steigende Stromkosten für Industrie und Verbraucher. Dazu nimmt der Geschäftsführer des Bundesverba

Wenn dabei auch Anlagen zum Einsatz kommen, die günstiger im Ausland produziert und anschließend in den heimischen Markt gedrückt wurden, ist das kaum durch das EEG zu beheben. Im Übrigen halte ich protektionistische Maßnahmen wie die ausschließliche Förderung deutscher Anlagen für den falschen Weg. So etwas wäre auch kaum mit internationalem Handelsrecht vereinbar. Wir sagen ganz klar: Unsere Branche hat den selbstgewählten Auftrag wettbewerbsfähig zu sein. Dieser Anspruch spiegelt sich klar in der Anlagenproduktion, die von Jahr zu Jahr günstiger wird. Wenn es aber im internationalen Wettbewerb Verzerrungen gibt, müssen sie benannt und korrigiert werden. Das erreichen wir aber nicht durch protektionistische Maßnahmen.

VAA: Das neue Energiekonzept der Bundesregierung ist nun verabschiedet. Klammern wir einmal die Debatte um die umstrittenen AKW-Laufzeitverlängerungen aus: Welche wichtigen Punkte fehlen im Energiekonzept aus Ihrer Sicht?

Klusmann: In erster Linie müssen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien im Wärmesektor stärker voranbringen. Denn mehr als 50 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs entfallen auf die Wärmeversorgung. Hier fehlen uns aber Maßnahmen, die verlässlich den Umstieg von konventionellen Energieträgern auf erneuerbare Energien ermöglichen. Deshalb schlagen wir in erster Linie die Einführung der sogenannten Erneuerbare Wärmeprämie vor. Damit finanziert der Wärmesektor seinen Umbau künftig selbst, so dass Verbraucher von fossilen Energieträgern den Umweltnutzen mitfinanzieren, den diejenigen erwirtschaften, die schon frühzeitig auf Erneuerbare Energien umgestiegen sind. Entscheidender Vorteil: Dieses Förderinstrument funktioniert unabhängig von der Kassenlage des Bundeshaushalts – was nicht nur im Sinne des Klimaschutzes, sondern auch der Industrie, des Handwerks und der Kommunen ist. Wir empfehlen daher, dass der Prüfauftrag im Energiekonzept für ein haushaltsunabhängiges Förderinstrument schnellstmöglich umgesetzt und entsprechend ausgestaltet wird.

Weitere Informationen, beispielsweise zum Kosten-Nutzen-Faktor Erneuerbarer Energien, finden sich auf der <link http: www.bee-ev.de external-link-new-window external link in new>Website des BEE.

Der VAA Newsletter erscheint jeden Monat neu. Wenn Sie möchten, benachrichtigen wir Sie regelmäßig per E-Mail über die Themen der aktuellen Ausgabe.

Alle News in einer App

Aktuelle Ausgabe:

Ausgabe April 2024

Ältere Ausgaben: