Symposium: Führen im Wandel der Generationen
„Das ist eine echte Herausforderung!“ – mit diesem Ausruf begann der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Kurt Bock seinen Impulsvortrag auf einem Symposium in Ludwigshafen. Dazu eingeladen hatte der Sprecherausschuss der leitenden Angestellten der BASF SE. Der
Um allen interessierten Führungskräften Platz zu bieten, fand die Veranstaltung in einer großen Halle auf dem BASF-Werksgelände statt. Nicht nur der große Andrang sprach für sich. Vor allem die ausdrückliche Aufmunterung der BASF-Arbeitsdirektorin Margret Suckale bei ihrem Schlusswort unterstrich die Bedeutung: „Das ist eine sehr gute Veranstaltung, sie sollte wiederholt werden!“
In seinem Vortrag setzte sich Kurt Bock mit den Erwartungen der Mitarbeiter an die Führungskräfte auseinander. Die können je nach kulturellem Hintergrund deutlich unterschiedlich ausfallen. Bock zeigte sich erfreut darüber, dass es der BASF im Jahr 2012 gelungen sei, in der VAA-Befindlichkeitsumfrage den ersten Platz zu belegen. Er machte deutlich: „Wir wollen auch in Zukunft an der Spitze bleiben!“ Um dies in unternehmerischer Hinsicht zu tun, sei dem Vorstand klar, dass der Schlüssel zum Erfolg Innovationen seien. Einen Rohstoffkostenvorteil habe man eben in Deutschland nicht. Damit schnitt er die Notwendigkeit wachsender Internationalisierung gerade auch der Forschung an. Einen Widerspruch zwischen Globalisierung und einem Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung in Deutschland mochte er daraus aber nicht ableiten.
Auf die skeptische Frage, wie nachhaltige Unternehmensentwicklung und kurzfristige Renditeerwartungen zusammenpassen, positionierte er sich klar: „Wir haben im Vorstand keine Diskussion, ob wir Forschungsmittel für Wachstumsfelder wegen kurzfristig positiver Effekte für die Ertragslage reduzieren sollen.“
BASF-Vorstandsmitglied Margret Suckale erkennt beim Thema „Führen im Wandel der Generationen“ einen erheblichen Paradigmenwechsel. Dass Führung inspirierend und einladend sein solle, von Empathie und Respekt geprägt, hätte man sich doch früher gar nicht vorstellen können, so die BASF-Arbeitsdirektorin. „Es wurde damals mehr heroisiert“, sagte sie in der Rückschau, um heiter den Gegenpunkt der Gegenwart zu markieren: „Ich finde, Führen macht heute mehr Spaß als vor 20 Jahren.“ Auf die Frage, ob es die perfekte Führungskraft gebe, gab es ein entschiedenes, spontanes „Nein!“ als Antwort. Das passe sehr gut zu ihrem Credo, so Suckale: Ein selbstreflexiver Führungsstil sei die notwendige Reaktion auf einen sich grundlegend wandelnden Arbeitsmarkt. Qualifizierte Mitarbeiter seien knapp und wüssten um ihren Wert. Mit der Anekdote über den stets in gleichfaden, blauen Zwirn gewandeten Mitarbeiter einer Hamburger Bank brachte sie den Wandel von der Uniformität zur Individualisierung auf den Punkt: „Heute heißt es doch: Soll doch die Firma den Anzug wechseln, ich wechsle meinen Aufzug jedenfalls nicht. Eher suche ich mir eine andere Firma.“
Unter der Moderation der Journalistin und TV-Moderatorin Karin Ludwig diskutierten Prof. Dr. Heike Bruch von der Universität St. Gallen, Dr. Ulrich Althauser vom Beratungsinstitut hr.quadrat aus Argenthal, Prof. Dr. Jürgen Deller von der Universität Lüneburg und Dr. Klaus Jürgen Dehner vom Institut für BioLogik in Eppelheim gemeinsam mit Margret Suckale.