Pharma in Deutschland: VAA liefert Argumente
Mit den neuen „One-Pagern“ aus der Reihe „VAA auf den Punkt“ informiert der VAA kompetent, präzise und verständlich über die gegenwärtige Situation der Pharmaindustrie. Der Verband liefert Denkanstöße und spricht die für die Sicherung des Pharmastandorts
Der Anteil der Gesundheitswirtschaft am Bruttoinlandsprodukt beträgt 11 Prozent. Jeder siebte Beschäftigte arbeitet im Gesundheitswesen. Trotz Krisenzeiten wuchs der Sektor in den letzten zehn Jahren um 900.000 Arbeitsplätze und wirkte als volkswirtschaftlicher Stabilisierungsfaktor. Einen bedeutenden Teil der Gesundheitswirtschaft macht die Pharmaindustrie aus: Fast 900 Unternehmen mit über 100.000 Beschäftigten erwirtschafteten 2011 rund 40 Milliarden Euro – bei einem Exportanteil von über 60 Prozent.
Forschung und Investitionen stärken den Industriestandort
Innovative Forschung ist ein wesentliches Kennzeichen der pharmazeutischen Industrie. Forschende Pharmaunternehmen investieren mehr als 10 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung – in Deutschland 2011 rund 4,9 Milliarden Euro in langfristige Forschungsprojekte. Forschung erfordert deshalb einen langen Atem, da im Schnitt von 5.000 bis 10.000 potenziellen Substanzen lediglich eine zur Zulassung kommt und der dafür erforderliche Entwicklungsprozess durchschnittlich zwölf Jahre dauert.
Politische Überregulierung bremst Branchenwachstum und Innovation
Die Rahmenbedingungen in Deutschland schränken Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum der pharmazeutischen Industrie erheblich ein. Dabei bedroht die politische Überregulierung qualitativ hochwertige Arbeitsplätze. Besondere Negativfaktoren sind erhöhte Zwangsabschläge, langjährige Preismoratorien, Rabattverträge, die Veröffentlichung der Erstattungen und die sukzessive Absenkung der Festbeträge. Die staatlichen Steuerungsinstrumente erhöhen den Kostendruck und führen zu Wettbewerbsverzerrungen, Preisverwerfungen und einer erschwerten Arzneimittelvermarktung und Arzneimittelversorgung.
Die Forderungen des VAA
• Die Gesundheitswirtschaft muss als entscheidender Wachstumstreiber, Innovationsmotor und Garant einer zuverlässigen Arzneimittelversorgung anerkannt werden. Das Zerrbild der Branche als reiner Kostenfaktor bedarf dringend einer Korrektur.
• Es braucht verlässliche und wachstumsfördernde Rahmenbedingungen, um Forschung und Innovationsfähigkeit zu erhalten. Hierfür müssen gesetzliche Regelungen novelliert werden:
Eigenverantwortung, Wettbewerb und Innovation müssen gestärkt werden, anstatt sie durch Preisbindung, Zwangsabschläge und staatliche Eingriffe zu schwächen.
• Die industrielle Gesundheitswirtschaft braucht Export und einen attraktiven Inlandsmarkt.
• Deregulierung tut Not: Der erhöhte Herstellerabschlag muss abgeschafft und das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz nachgebessert werden. Unabdingbar sind die Vertraulichkeit von Erstattungsbeträgen und eine innovationsfreundliche Nutzenbewertung sowie faire Preisverhandlungen.
• Forschung und Entwicklung sind steuerlich zu fördern, um neues Wachstum zu stimulieren. Dies stärkt langfristig auch den Staatshaushalt.
• Es bedarf einer koordinierten Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitspolitik, um den medizinischen Fortschritt voranzutreiben und allen Menschen Innovationen zur Verfügung zu stellen.
In der Reihe „VAA auf den Punkt“ sind Veröffentlichungen zu den Themenschwerpunkten Gesundheitswirtschaft, Pharmainnovationen, Zwangsrabatt und Regulierungsdichte erschienen. Die vollständigen One-Pager stehen unter <link http: www.vaa.de external-link-new-window external link in new>www.vaa.de im <link internal-link internal link in current>Pressebereich zum Download bereit
Aus den Kommissionen: Führungsfragen
Die VAA-Kommissionen beraten den Verbandsvorstand in zentralen Angelegenheiten der Verbandsarbeit. In der Rubrik „Aus den Kommissionen“ des VAA Newsletters berichten die Vorsitzenden und die betreuenden Vorstandsmitglieder aus ihrer Arbeit in den Fachgremien. In dieser Ausgabe: Dr. Peter Braun, Vorsitzender des Arbeitskreises Führungsfragen.
„Als gemeinsamer Arbeitskreis von ULA und VAA untersucht die Kommission Führungsfragen verschiedene Problemstellungen von Management und Führung in Theorie und Praxis. Das reicht von Bewertungs- und Leistungsbeurteilungssystemen über geeignete Konzepte zur Mitarbeiterbindung bis hin zur Entwicklung einer gesunden und nachhaltigen Entscheidungskultur in Deutschland. Das Ziel unseres Arbeitskreises ist das Erarbeiten von Hilfestellungen für Mitglieder aller ULA-Verbände. Dazu gehört auch das Aufzeigen neuer Wege bei der Lösung von Unternehmens-, Management- und Führungsproblemen. Aktuell beschäftigen sich die Mitglieder des Arbeitskreises mit dem Wert und der Messbarkeit von Führung. Auch die ursprünglich von der Werksgruppe Roche Penzberg auf der Delegiertentagung 2012 eingebrachte Thematik der Expertenkarriere wird im Arbeitskreis intensiv weiterentwickelt.“