Die gesetzliche Rentenversicherung – ein Verlustgeschäft?
Prognosen über die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung sind mit methodischen Unsicherheiten behaftet. Viele Rechenparameter müssen geschätzt werden, so etwa der künftige Anstieg der beitragspflichtigen Einkommen oder der Beitragsanteil, der nicht für die Altersvorsorge sondern für den Erwerbsminderungs- oder Hinterbliebenenschutz aufgewendet wird.
Die Grafik zeigt Teilergebnisse von Berechnungen des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG Bonn) aus dem Jahr 2005. Auftraggeber war das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA), das von großen Finanzdienstleistern unterstützt wird.
Berechnungen des Sachverständigenrats für Gesamtwirtschaftliche Entwicklung aus 2003 sowie der Deutschen Rentenversicherung aus 2004 ermitteln geringfügig höhere Werte.
Der Abstand zu den Ergebnissen des DIA ist aber nicht groß. So beträgt laut Deutscher Rentenversicherung für Rentner mit 45 Versicherungsjahren und einem Rentenbeginn im Jahr 2010 die Rendite 3,7 Prozent für Männer und 4,4 Prozent für Frauen.
Vorsorge auf mehreren Säulen
Ein „Renditeknüller“ ist die gesetzliche Rentenversicherung offenkundig nicht. Die populäre Annahme, Versicherte würden viel weniger zurück erhalten, als sie eingezahlt haben, ist aber ebenso unzutreffend. Eine Altersvorsorge auf mehreren Säulen, zu denen eine umlagefinanzierte staatliche Rente sowie kapitalgedeckte betriebliche und private Vorsorgeprodukte zählen, erscheint daher auch heute noch als die dauerhaft richtige Lösung.