"Active Ageing Strategies": Umsetzung problematisch
Auf einer von den europäischen Chemie-Spitzenverbänden organisierten internationalen Konferenz tauschten sich über 80 Teilnehmer aus ganz Europa über Strategien zu Aktivem Altern und nachhaltigem Age Management aus.
Die europäischen Chemie-Sozialpartner der Führungskräfte (FECCIA), der Arbeitgeber (ECEG) sowie der Gewerkschaften (EMCEF) haben im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Projektes zu Aktivem Altern die internationale Konferenz „Active Ageing Strategies in the European Chemical Industry“ veranstaltet. Die Konferenz fand vom 7. bis 9. März in Prag statt.
Rund 80 Vertreter der Sozialpartner, Personalverantwortliche, Sprecherausschüsse, Betriebsräte, Führungskräfte und wissenschaftliche Experten aus ganz Europa diskutierten über die Herausforderungen des demografischen Wandels und nachhaltiges Age Management. Neben der Präsentation von Fallstudien verschiedener europäischer Chemieunternehmen und Aktivitäten nationaler Sozialpartner stand die Analyse einer großangelegten Bestandsaufnahme des Status quo von Age Management in der europäischen Chemieindustrie im Mittelpunkt.
David Kafka, stellvertretender Minister für Arbeit und Sozialpolitik der Tschechischen Republik, bezeichnete die Entwicklung von Alterungsmanagement als wesentlichen Teil des tschechischen Regierungsprogramms. Die tschechische Regierung hat ein nationales Programm zu Aktivem Altern von 2013 bis 2017 aufgestellt. Kafka, der selbst Chemiker ist, betonte, dass insbesondere in technischen Berufen ältere Arbeitnehmer mit ihren weitreichenden Kenntnissen und Einblicken eine wichtige Ressource für den Wissenstransfer im Unternehmen darstellten.
Dr. Chris Ball, Geschäftsführer von TAEN (The Age and Employment Network), stellte die Ergebnisse einer im Rahmen des Projektes durchgeführten Erhebung zu Age Management vor, an der sich 276 Unternehmen der europäischen chemischen Industrie beteiligt haben.
87 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass der demografische Wandel ihr Unternehmen betreffen wird. Bei der Ausgestaltung der Arbeitsaufgaben und des Arbeitsplatzes gibt es bereits einen hohen Grad an Unterstützung und Beratung.
Auch bei der Arbeitszeit sind die meisten Unternehmen bereit, Zugeständnisse zu machen, wobei nur wenige Schichtarbeit durchführen. Nur wenige Unternehmen sind hingegen bereit, älteren Arbeitnehmern mehr Zeit zur Bearbeitung komplexer Aufgaben zuzugestehen. Weniger als die Hälfte setzt ältere Arbeitnehmer als Mentoren ein. 53 Prozent der Unternehmen engagieren sich für strategischen Wissenstransfer.
Positives Unternehmensklima entscheidend
Auf Grundlage dieser Ergebnisse diskutierten die Teilnehmer darüber, wie Führung aussehen müsse, um Aktives Altern zu gestalten. Hier wurde betont, dass ein positives Unternehmensklima entscheidend sei, um die Zusammenarbeit zwischen den Generationen und die Einbindung Älterer optimal auszugestalten. Insbesondere die Unternehmensleitung und die Führungskräfte seien gefordert, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Fähigkeiten jedes Einzelnen wertgeschätzt und anerkannt würden.
Weiterführende Informationen sind auf der Projekthomepage eingestellt: <link http: www.demographicsinchemistry.eu external-link-new-window external link in new>www.demographicsinchemistry.eu.
Koordinator des Projektes ist Dr. Andreas Bücker (andreas.buecker@vaa.de).