Dr. Theodor Reuters - Kampfesmutig auf Ausgleich bedacht.
Sicherlich hat es etwas mit seinem Hobby zu tun, dass beim Gespräch zum Thema Betriebsratsarbeit stets ein Funken Kampfeswille aus seinen Augenwinkeln blitzt.
Dr. Theodor Reuters, 56, Diplom-Chemiker, ist fasziniert von Drachen und der damit verbundenen Mystik. Einige harmlosere Exemplare sammelt er im Wohnzimmer.
Seit 22 Jahren arbeitet er bei der Schott AG in Mainz, zuerst in der Glasentwicklung, später in der Schmelztechnik. Es waren Arbeitskollegen in der Glaskeramikentwicklung, die 1987 sein Interesse an Aktivitäten jenseits der rein fachlichen Ebene weckten. Die Möglichkeit, über den Betriebsrat Einfluss zu nehmen, hatte er gar nicht so bewusst wahrgenommen. Als Nachrücker kam er vor zehn Jahren dann in den Betriebsrat, 2002 und 2006 wurde er direkt gewählt. Seitdem setzt sich der inzwischen freigestellte Betriebsrat intensiv und kompetent für die Belange von Kollegen und Betrieb ein.
Größter Erfolg der Betriebsratsarbeit bisher war, nach langen Diskussionen und Verhandlungen eine Betriebsvereinbarung zum Zusammenhang zwischen persönlicher Zielvereinbarung und variablem Entgelt im AT-Bereich abzuschließen und damit die Transparenz der Entgeltermittlung zu erhöhen.
„Initiative ergreifen“
Als Mitglied in mehreren Betriebsrats-Ausschüssen kennt Dr. Reuters die großen und kleinen Probleme des Unternehmens bis ins Detail. Seine Handlungsmaxime in Verhandlungen ist stets der Interessensausgleich, doch gilt es, “immer selbst die Initiative zu ergreifen, denn von allein geht gar nichts.“
Dadurch hat sich, trotz klarer Mehrheitsverhältnisse im Betriebsrat, das Miteinander mit den Kollegen von der IG BCE deutlich verbessert. Allerdings erwartet er einen harten Wahlkampf.
Seit 2002 lenkt Dr. Reuters als Vorsitzender die Aktivitäten der VAA-Werksgruppe mit über 90 Mitgliedern und engagiert sich darüber hinaus im VAA als Vorsitzender der Kommission Betriebsräte. Es finden intensive Diskussionen und ein regelmäßiger Informationsaustausch mit der Personalleitung statt. In der Planung ist z.B., ein neues Bewertungssystem vor seiner Einführung im Bereich der nicht-leitenden AT-Angestellten innerhalb einer Werksgruppenveranstaltung zur Diskussion zu stellen.
Und Dr. Reuters hat große Pläne für die im nächsten Jahr anstehenden Betriebsratswahlen.
Bei den letzten drei Wahlen hat der VAA jeweils ein Mandat hinzugewonnen. Dieser Trend soll sich auch 2010 fortsetzen. Zielsetzung ist, mit der Weiterverfolgung der Forderung nach einer größeren Transparenz bei der Entgeltfindung und den Bonussystemen im AT-Bereich und Anregungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie attraktiven Informationsveranstaltungen zu punkten.
Dr. Reuters zeigt sich zuversichtlich: „Wir blicken den Betriebsratswahlen mit einem begründeten Optimismus, einem guten Programm und kompetenten Kandidaten voller Engagement entgegen.“