Transformation braucht Gestaltungsmacht

Transformation braucht Gestaltungsmacht

Zum Abschluss eines erneut schwierigen und turbulenten Jahres lässt sich eine gemischte Bilanz ziehen. Das große Ganze, also der weltpolitische Rahmen, ist leider nach wie vor aus den Fugen: Selbst eingefleischte Optimisten müssen sich anstrengen, um nicht den Mut zu verlieren. Doch mutlos den Kopf in den Sand zu stecken, ist kein Ausweg. Denn im Kleinen, also im individuellen Beziehungszusammenhang, hat jeder Mensch eine Menge Gestaltungsmacht. Das gilt auch für den VAA: Auf der Jahreskonferenz Anfang November haben die Mitglieder aus den VAA-Communitys ein Zeichen für einen Transformationsstrompreis gesetzt und den Stromsteuerkompromiss der Bundesregierung als klar unzureichend kritisiert. Der VAA bleibt hier gemeinsam mit seinen Sozial- und Branchenpartnern am Ball und gestaltet mit.

Wie die Ampelkoalition nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts ihre Politik gestalten will, bleibt hingegen unklar. In seinem Kommentar in den ULA Nachrichten bezeichnet ULA-Präsident Roland Angst die Entscheidung aus Karlsruhe als „Knall, den alle gehört haben“. Wie weiter mit der Schuldenbremse? Wie weiter mit Investitionen in die Transformation? Für den Wandel hin zum nachhaltigen Wirtschaften braucht die Industrie in Deutschland mehr Rückendeckung von der Politik, die nun mit der Suche nach dem „passenden“ Haushalt eher mit sich selbst beschäftigt ist.

Doch egal, wie es politisch in Berlin weitergeht: Die Chemiebranche ist sich der Tatsache bewusst, dass die Umstellung auf eine nachhaltige, möglichst zirkuläre Wirtschaft der Weg ist, den es zu beschreiten gilt. Und hier werden innovative chemische Recyclingtechnologien eine immer wichtigere Rolle spielen. Dabei kommt es auf einen systemischen Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Wie dies am Beispiel von Dämmstoffen aus Polyurethan-Hartschäumen funktionieren könnte, zeigt das Spezial auf. Die Weichen für den Erfolg werden bereits heute gestellt.

In eine erfolgreiche Zukunft blickt auch der VAA. So wird das Serviceportfolio 2024 weiter ausgebaut, um den Gestaltungswillen der VAA-Mitglieder noch besser zu unterstützen. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern des VAA Magazins frohe Festtage und einen gesunden Start ins neue Jahr!