Kommentar von Roland Angst

Ins Offene, Freund!

Kommentar von Roland Angst

Ins Offene, Freund!

Wer Hölderlin zitiert, weiß um die Gefahr des Missverständnisses. Können Dichter hellsichtiger sein als in der Wirtschaft erfolgreich wirkende Verantwortungsträger? Wenn es um Wirtschaft und Gesellschaft geht? Und was hätten sie zu sagen? Gut also, wenn Aufforderungen wie die oben zitierte gestützt werden von Aussagen durch diejenigen, mit denen wir Führungskräfte es eher zu tun haben: mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dem ULA-Führungskräftetag blies Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ins gleiche Horn wie Hölderlin. In seiner mit Vehemenz und Empathie vorgetragenen Rede forderte er die Führungskräfte auf, sich stärker gesellschaftspolitisch zu engagieren. Sie sollten die Lebenswelten der Vernunft, in denen sie in ihren Unternehmen unterwegs sind, wenigstens gelegentlich verlassen, um sich stärker in den gesellschaftlichen Dialog einzubringen.  Gewissermaßen „ins Offene“ zu gehen. Sicher, die ULA hat in den vergangenen Jahren immer wieder ihre Stimme erhoben. Sie hat sich leidenschaftlich für mehr Flexibilität beim Renteneintritt und den Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen oder gegen Steuererhöhungen in Zeiten von Rekordeinnahmen eingesetzt. Und es bleibt auch weiterhin viel zu tun: Leistungsträger werden immer noch ungerecht behandelt, ob nun bei der Abschaffung des Soli oder beim vollständigen Abbau der Doppelverbeitragung bei den Betriebsrenten. Doch reicht dies alles nicht. Nicht mehr.

Unsere Wirtschaft ist heute mit fundamentalen Veränderungen konfrontiert. Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind Kräfte, die erheblichen Einfluss auf Innovationsprojekte und Investitionen haben sowie Geschäftsmodelle der Unternehmen verändern. Die Klimakrise und der Krieg in der Ukraine haben den Druck zum Wandel noch erhöht: Wir erkennen, dass unsere gesamte Wirtschaft von Ländern abhängt, die unsere Werte von Demokratie, Freiheit und Gleichberechtigung nicht teilen. Hinzu kommt, dass die Transformation der Wirtschaft nicht im gewohnten Tempo vonstattengeht, sondern Teil einer schnellen und gigantischen Transformation sein wird. Die Rolle der Führungskräfte in diesem Prozess ist dabei enorm. Ihr Einsatz macht erst einen konsensualen Fortschritt unter Mitnahme der Beschäftigten möglich. Gesellschaftspolitisches Engagement nutzt also nicht mehr nur allein dem wirtschaftlichen Gedeihen, sondern zahlt auch auf die Existenz und Fortdauer unseres politischen Systems ein. Nur über eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Führungskräfte wird das Gelingen des Wandels ermöglichen. Das war die Botschaft von Reiner Haseloff. Und es ist ganz sicher auch die von Hölderlin.

Notizen aus Berlin

Schutz für Whistleblower

Am 11. Mai 2023 haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestages dem Kompromiss zum Hinweisgeberschutzgesetz zugestimmt. Der Vorschlag wurde mit den Stimmen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP angenommen. Der Kompromiss enthält Änderungen zu den Meldewegen für anonyme Hinweise sowie zu Bußgeldern und zum Anwendungsbereich des Gesetzes.

Die Bundesregierung hatte das Gremium aus Bundesrat und Bundestag einberufen, nachdem der Gesetzentwurf „für einen besseren Schutz hinweisgebender Personen sowie zur Umsetzung der Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden“ in der Länderkammer Anfang April keine erforderliche Mehrheit gefunden hatte.

Beim Schutz von Unternehmensgeheimnissen sowie der Verhinderung und Aufdeckung von rechtswidrigem Verhalten kommt Führungskräften eine besondere Verantwortung zu. Die ULA als Dachverband der Führungskräfteverbände hatte den Gesetzgebungsprozess daher intensiv begleitet (siehe ULA Nachrichten vom Februar 2023). Es war überfällig, dass auch hierzulande ein verlässlicher Rechtsrahmen für sogenannte Whistleblower geschaffen wurde. Ergänzend hatte sich die ULA für die verpflichtende Einrichtung eines anonymen Meldeweges ausgesprochen.

Das Gesetz wird voraussichtlich Mitte Juni 2023 in Kraft treten. Aus Sicht der Führungskräfteverbände muss sich das neue Regelwerk nun in der Praxis bewähren.

Führungskräftetag 2023

Führungskräfte setzen Zeichen in Berlin

„Aufgabe der Führungskräfte in der Politik ist es, die Ziele zu definieren. Aufgabe der Führungskräfte in der Wirtschaft ist es, diese Ziele durch Umsetzung zu erreichen.“ So eröffnete ULA-Präsident Roland Angst den ersten ULA-Führungskräftetag am 11. Mai in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in Berlin. „Dafür brauchen wir Technologieoffenheit, Planungssicherheit und Marktwirtschaft“, so der Vorsitzende des Konzernsprecherausschusses der Deutschen Telekom AG weiter. „In fordernden Zeiten wie diesen brauchen angestellte Führungskräfte eine starke Stimme, um ihren Interessen Gehör zu verschaffen. Dass wir Bundesminister Dr. Volker Wissing, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Sprecher und Berichterstatter aller Parteien der Mitte sowie viele herausragende Wissenschaftler und Experten für den ersten deutschen Führungskräftetag gewinnen konnten, motiviert uns, den eingeschlagenen Weg fortzuführen.“ Die ULA sei die Stimme für Leistung und Verantwortung, so der Führungskräftepräsident.

Der zuvor unter dem Namen Sprecherausschusstag ausgerichtete traditionelle jährliche Höhepunkt der ULA-Arbeit stellt das bedeutendste branchenübergreifende Forum in Deutschland für den Dialog leitender Angestellter und Führungskräfte aus den größten DAX-40-Unternehmen mit den politischen Entscheidungsträgern dar. Hier werden wichtige Zukunftsfragen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Führung beraten.

Unter dem Leitmotto „(Mit)bestimmt aus der Krise“ sendete die ULA gleich zu Beginn ein wichtiges Zeichen der Geschlossenheit: Die Lage in vielen Industriezweigen und Betrieben sei vielerorts schlechter als die Stimmung. Dass Deutschland und Europa ein Standortproblem haben, sei durch die Krisen der vergangenen Jahre besonders deutlich geworden. Hohe Energiekosten, bröckelnde Infrastruktur, lähmende Bürokratie, gravierender Fachkräftemangel, ein bestenfalls mittelmäßiges Bildungssystem und der Rückstand bei wichtigen Zukunftstechnologien seien nur einige der ungelösten Herausforderungen. Die überfällige Transformation in eine klimaneutrale, digitale und wettbewerbsfähige Wirtschaft erfordert mehr denn je die Zusammenarbeit aller Kräfte. ULA-Präsident Angst warb anlässlich der Eröffnung der Tagung für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt wie auch für mehr Anstrengung und mehr Tempo beim Wandel.

Wie sehr die Transformation die Arbeitswelt verändert, stellte der Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing in seiner Eröffnungsrede heraus: „Dass KI die Organisation und Kultur von Arbeit verändern und neue Arbeitsmodelle ermöglichen wird, ist unumstritten und unumkehrbar. Wir müssen gemeinsam helfen, die Ängste abzubauen sowie die Chancen zu erklären.“

Wissing nahm in seiner Keynote anhand detailreicher Beispiele aus seiner Tätigkeit gleich mehrfach Bezug auf die aktuellen Herausforderungen für die Wirtschaft. Von einer guten Infrastruktur hänge die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands entscheidend ab. „Straßen, Schienen, Wasserstraßen sind die Lebensadern, die Wirtschaft und Gesellschaft mobil und vital halten“, so der Minister. Fest stehe: Vieles wurde in den letzten Jahren vernachlässigt. „Jetzt haben wir viel zu tun – und das muss möglichst schnell gehen. Das heißt: Wir müssen schneller planen, genehmigen und bauen. Dafür schaffen wir die gesetzlichen Grundlagen.“ Ideen und Innovationen, Mut und Tempo, Freiräume und Machergeist seien die Grundlagen für Fortschritt und Wachstum. „Daran richten wir unsere Politik aus und sorgen für optimale Bedingungen.“ Diese zu nutzen, sei dem Minister zufolge Aufgabe von Wirtschaft und Industrie. „Dieses Zusammenspiel hat sich über Jahrzehnte bewährt und wird uns auch jetzt helfen, die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Voraussetzung hierfür sind gut ausgebildete, engagierte und motivierte Führungskräfte.“

Der Frage „Industriestandort Deutschland: Wie gelingt der Aufbruch aus der Krise?“ widmete sich das erste Panel. Hier wurde besprochen, was die Energiewende mit den Beschäftigten macht und welche Auswirkungen der Wandel auf Führungskräfte hat. Diese und weitere Fragen diskutierten die Sprecherausschussvorsitzenden aus der Chemieindustrie und der Energiewirtschaft Dr. Thomas Sauer (Evonik) und Otger Wewers (RWE) mit dem Berichterstatter für Industriepolitik und Energiewirtschaft von Bündnis 90/Die Grünen Felix Banaszak, dem Sprecher der Arbeitsgruppe Wirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion Bernd Westphal sowie der wirtschaftspolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Julia Klöckner.

Einen weiteren Schwerpunkt des Führungskräftetages bildete das Themenfeld Führungskultur. Diese zu prägen, ist eine der Kernaufgaben der ULA. Warum neue Wege im Bereich Technologietransfer hierzulande dringend notwendig sind, zeigte Prof. Isabell M. Welpe von der Technischen Universität München auf. Prof. Carsten Schermuly von der SRH Hochschule Berlin und ebenfalls Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der ULA nahm die Führungskräfte mit in eine „New Work Dystopia“. Scheitern im Wandel und wie es besser geht – dies stand im Mittelpunkt seines Vortrags. Die Rolle von Achtsamkeit in der agilen Transformation hob der Schweizer CEO-Coach Christoph Glaser in seiner Keynote und im anschließenden Workshop hervor.

Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Auftritt von Dr. Reiner Haseloff. Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt sprach in einer emotionalen und persönlichen Rede über Verantwortung und Führung und riss viele Zuhörer mit. Er forderte die Führungskräfte auf, sich stärker gesellschaftspolitisch zu engagieren, Kompetenz im öffentlichen Dialog einzufordern und ihren Teil nicht nur im wirtschaftspolitischen Dialog einzubringen. Haseloff betonte: „Transformation braucht Fachleute, nicht zuletzt Führungskräfte, die den Prozess steuern und untereinander vernetzt sind. Mit Blick auf den Klimawandel gewinnen die Energie- und Ressourcenwende eine entscheidende Bedeutung.“

Gute und verantwortungsvolle Führung und gesellschaftspolitische Teilhabe hindere das Aufkommen extremer Parteien, hob der Ministerpräsident außerdem hervor. Das öffentlich vorgetragene Bekämpfen wirtschaftspolitischen Unsinns sichere den Wohlstand und stärke die Demokratie. „Weggucken macht die Extreme stark. Und immer mal wieder innezuhalten und sich persönlich nach der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns zu u fragen.“ Allein für diese Rede habe sich die Teilnahme an der Veranstaltung gelohnt, sagte der Vertreter eines international aufgestellten Technologiekonzerns.

In den Pausen und Networking-Phasen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Dies förderte den interdisziplinären Dialog und ermöglichte es den Führungskräften, voneinander zu lernen und neue Impulse für ihre eigene Arbeit mitzunehmen.

Der erste ULA-Führungskräftetag wurde insgesamt als großer Erfolg betrachtet. Die Teilnehmer lobten die hohe Qualität der Vorträge und Diskussionen sowie die Organisation der Veranstaltung. Die Veranstaltung wurde in verschiedenen Medien, insbesondere auf LinkedIn, ausgiebig diskutiert. Zahlreiche Teilnehmer und Referenten haben ihre Eindrücke und Erkenntnisse geteilt, wodurch ein umfassendes Bild des Führungskräftetages entsteht.

Impressionen der Tagung und das vollständige Programm finden Interessierte auf www.führungskräftetag.de. Der nächste ULA-Führungskräftetag findet voraussichtlich am 13. Juni 2023 statt.

Erfolgsmodell Soziale Marktwirtschaft: Vielfalt in der Mitbestimmung

Regelmäßig veranstaltet der Deutsche Führungskräfteverband Fortbildungen, um Sprecherausschüssen der leitenden Angestellten und allen Führungskräften eine Plattform fürs Networking und für den Wissenstransfer zu bieten. Auch beim Führungskräftetag nahm das Thema mit politischen Diskussionen, Vorträgen, Workshops und einem intensiven Erfahrungsaustausch breiten Raum ein. Die ULA sieht sich als Teil der Mitbestimmungslandschaft und pflegt die Sozialpartnerschaft mit den Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften.

Vor diesem Hintergrund fordert der Dachverband der deutschen Führungskräfteverbände erneut eine Korrektur der Besetzungspraxis in den Aufsichtsräten der Europäischen Aktiengesellschaften (SE), die in den letzten 20 Jahren in Deutschland als Rechtsform gewählt wurden. „Es ist europarechtswidrig, dass der im deutschen Mitbestimmungsrecht verankerte Mindestsitz eines oder einer leitenden Angestellten im Aufsichtsrat von Großunternehmen nicht fortbesteht“, kritisiert ULA-Präsident Roland Angst die derzeitige Praxis.

Mit einem sachverständigen Bericht über die Zusammenarbeit der Sozialpartner im Europäischen Sozialen Dialog warb der Präsident des Europäischen Dachverbandes CEC European Managers Maxime Legrand in seinem Vortrag um Unterstützung für die internationale Zusammenarbeit auch über Europas Grenzen hinaus.

Die stockende Digitalisierung der Mitbestimmung bildete einen weiteren Schwerpunkt des Kongresses. Auf dem prominent besetzten Panel diskutierten die Vertreterinnen und Vertreter des VAA, der Volkswagen Management Association und des Marburger Bundes mit den Berichterstattern für Mitbestimmung der Fraktionen von SPD und FDP im Deutschen Bundestag Jan Dieren und Carl-Julius Cronenberg.
 
Die Sprecherausschüsse der leitenden Angestellten fordern mehr Tempo und streben mit Blick auf künftige Onlinewahlen und die Ausrichtung hybrider jährlicher Versammlungen eine Vorreiterfunktion an, um Anschluss an die neue Arbeitswelt zu halten. „Führungskräfte spielen eine bedeutsame Rolle für das Gelingen einer Transformation“, so Dieren. Als Beschäftigte könnten sie die unternehmerische Perspektive einnehmen, so der SPD-Berichterstatter, und in ihrer Rolle als Kolleginnen und Kollegen gestalten.

„Unternehmerische Freiheit und betriebliche Mitbestimmung müssen in der Balance bleiben. Eine Digitalisierung der Mitbestimmung schafft mehr Transparenz und neue Möglichkeiten.“

Carl-Julius Cronenberg, Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion für Mitbestimmung.

Welche Rolle spielt Achtsamkeit in der agilen Führung?

Achtsamkeit steht für innere Stabilität und bewusstes Handeln – Agilität für Flexibilität, Geschwindigkeit und Experimentierfreude. Warum Achtsamkeit jedoch gerade heute für Führungskräfte essenziell ist, erläutert Christoph Glaser in einem Gastbeitrag für die ULA Nachrichten.

Die Schnelligkeit des heutigen technologischen Wandels ist enorm. Und doch muss man davon ausgehen, dass sich die Welt wohl nie wieder so langsam wie heute verändern wird: Allein 90 Prozent aller Daten, welche die Menschheit jemals produziert hat, wurden in den letzten zwei Jahren erzeugt. Aktuelle Untersuchungen des Weltwirtschaftsforums sagen voraus, dass es in den nächsten fünf Jahren 25 Prozent der heutigen Arbeitsstellen nicht mehr geben wird – ChatGPT und Co. lassen grüßen! Die Geschwindigkeit des technologischen Wandels setzt Unternehmen zunehmend unter Druck, sich ständig zu verändern und Innovationen hervorzubringen, um zu überleben. Um jedoch innovativ sein zu können, brauchen Unternehmen Führungskräfte, die sich nicht nur durch Schnelligkeit auszeichnen, sondern die auch über eine gute Intuition verfügen sowie ihre kreativen Potenziale und Schwarmintelligenz nutzen können.

Wenn jedoch der Druck und die Angst im Unternehmen groß sind, neigen Führungskräfte dazu, reaktiv und im Autopiloten zu handeln. Die Kunst ist, auch in einer solchen Situation eine Balance zwischen Schnelligkeit und mentaler Präsenz zu finden – denn daraus entstehen kreative Lösungen und ein agiles Mindset. Innehalten, um zielgenau zu handeln – das agile Mindset als Antwort auf die Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt.

Achtsamkeit steht also in keiner Weise im Widerspruch zur Agilität – sie ist vielmehr eine wichtige Voraussetzung dafür. Wer Achtsamkeit praktiziert, gewinnt oft die Freiheit, mit klarem Verstand aus einer Vielzahl von Handlungsoptionen zu wählen, statt blind den eigenen Impulsen zu folgen oder das zu tun, was er oder sie immer getan hat.

Aktuelle Studien zeigen auch, dass Achtsamkeit hilft, öfter und gezielter „Flow“ zu erleben, einen Zustand, in dem wir in unser Tun eintauchen, höchst konzentriert und kreativ sind und gleichzeitig große innere Klarheit, Ruhe und Glück verspüren. Die Wirkung von Flow ist erstaunlich. So zeigt eine Studie von McKinsey mit über 5.000 befragten Führungskräften, dass diese fünfmal produktiver waren, wenn sie den Zustand des Flow erlebten.

Wie viel Flow ist im digitalen Arbeiten noch möglich? Mentale Präsenz, die mit Flow einhergeht, ist jedoch gerade im digitalen Arbeitsumfeld schwierig. So hat sich zum Beispiel laut Studien die Aufmerksamkeitsspanne von Mitarbeitern seit der Einführung von Facebook, Smartphone und Co. von 150 auf 44 Sekunden reduziert. Und wahrscheinlich ist das auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Deutsche alle vier Minuten auf das Mobiltelefon schaut und fast 20,2 Stunden pro Woche am Smartphone verbringt. Umso wichtiger ist es also gerade für Führungskräfte, ihre Resilienz zu stärken und Präsenz bewusst zu trainieren. Die frohe Botschaft hier ist: Der „Präsenzmuskel“ lässt sich durch atembasierte Achtsamkeitsübungen sehr effektiv stärken. Deswegen unterstützen immer mehr Unternehmen wie beispielsweise Alphabet, SAP und Accenture Führungskräfte und Beschäftigte darin, Achtsamkeit zu praktizieren und zu trainieren.

 

Aktuelle Seminare

Soft Skills schärfen für den Wandel

Für Fach- und Führungskräfte bietet das Führungskräfte Institut (FKI) zahlreiche maßgeschneiderte Weiterbildungsseminare an. Die ULA Nachrichten stellen eine kleine Auswahl vor. Informationen zur Anmeldung gibt es auf www.fki-online.de.

Gehalt erfolgreich verhandeln
20. Juni 2023 – Webseminar – vier Stunden
Vielen Menschen fällt es schwer, in Gehaltsverhandlungen über die eigenen Leistungen zu sprechen und sich zu verkaufen. Es ist wichtig, sich mental gut vorzubereiten und die Marktgehälter zu kennen. Referent und Verhandlungsexperte Michael Fridrich vermittelt in diesem Seminar das Rüstzeug für erfolgreiche Gehaltsgespräche.

Souverän präsentieren und auftreten – Vertiefungsseminar
26. September 2023 – Webseminar – zweieinhalb Stunden

Wer das eigene Wissen wirkungsvoll präsentieren möchte, ob in Präsenz oder online, braucht das nötige rhetorische Rüstzeug und ein souveränes Auftreten. Dieses vermittelt Autor und Führungscoach Peter A. Worel. Damit schaffen es Fach- und Führungskräfte, in jeder Situation ein gutes Bild abzugeben und zu überzeugen.

Bewerbung – so punktet man im Vorstellungsgespräch
23. Oktober 2023 – Webseminar – drei Stunden

Wer zu einem Bewerbungsgespräch oder Assessment Center eingeladen wird, ist dem großen Ziel einen guten Schritt nähergekommen. Nun kommt es auf die Persönlichkeit an: Wer sich selbst und die eigene Persönlichkeit über das Fachkönnen hinaus stark präsentiert, sticht positiv hervor. Wie dies gelingt, erklärt Referent Peter A. Worel.

Vorschau der ULA-Termine

Im Laufe des Jahres 2023 führt der Deutsche Führungskräfteverband ULA Veranstaltungen zu verschiedenen Themen aus Politik, Wirtschaft und Arbeit durch, die für Führungskräfte relevant sind.

ULA-Politik-Dialog
mit Johannes Vogel (MdB FDP)
Datum: 30. Juni 2023
Uhrzeit: 12:30 bis 13:30 Uhr
Ort: digital

ULA-Arbeitsgruppe Diversity
Sommergespräch
Datum: 28. August 2023
Uhrzeit: 15:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Berlin, Englisches Teehaus

ULA-Mixed-Leadership-Konferenz
Datum: 15. September 2023
Uhrzeit: 10:00 bis 16:00 Uhr
Ort: Bonn

ULA-Arbeitsgruppe
Zukunftssichere Altersvorsorge

Datum: 28. September 2023
Uhrzeit: 14:30 bis 17:00 Uhr
Ort: Köln

Alle Informationen zu den Veranstaltungen sind unter www.ula.de zu finden.