Einen Jahresrückblick macht ja mittlerweile jeder, ob nun Kleingartenverein, Nagelstudio oder Fachgeschäft für Zierfischfuttermittel. Aber einen Jahresvorausblick mit ausgewählten Highlights des Coronajahres 2022 – den mache nur ich! Nun denn: Los geht‘s!

20. März: Juhu, die Pandemie ist vorbei. Wie von vielen Politikern versprochen, ist nun tatsächlich Schluss mit Corona. Aber nur für alle Verstorbenen. Für den Rest bleibt alles so wie bisher, nur leicht variiert natürlich, denn das griechische Alphabet hält noch viele Buchstaben bereit. 

7. April: Im Frühling wird immer mehr Menschen klar, dass die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege das Insekt des Jahres 2022 ist. Denn dieses Tier tritt in Gestalt des Bundesgesundheitsministers metaphorisch in Erscheinung, als Karl Lauterbach seinen ehemals modischen Hemdkragenschmuck wieder aus der Mottenkiste zieht und somit sein bisher geheim gehaltenes Hobby offenbart – die Entomologie, der er sich notgedrungen, seit der EMA-Zulassung des Impfstoffes Novavax (#KünstlichHergestelltesSpikeProteinInInsektenkulturen), wieder mehr gewidmet hatte.  

14. Juni: Der im Februar von der Bundesversammlung überraschend einstimmig gewählte neue Bundespräsident Claus Kleber unterzeichnet das mittlerweile mehrfach abgeänderte Grundgesetz, welches nur noch aus einem Artikel besteht – nämlich Artikel eins: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, wenn er mindestens dreimal coronageimpft ist.“ 

3. Juli: Das ging schnell! Ab jetzt gilt deutschlandweit nur noch 1 G. Und das steht für Grundeinkommen. Die Einführung war aufgrund des Auslaufens der Überbrückungshilfen, des Zusammenbruchs der Tourismus-, Gastronomie- und Kulturbranche sowie weiten Teilen des Einzelhandels und aufgrund der Massenentlassungen wegen der allgemeinen Impfpflicht notwendig, um innere Unruhen zu unterbinden und überhaupt wieder so etwas wie einen Binnenkonsum – und damit Steuereinnahmen – zu generieren. 

10. September: Sensation im TV! In einer Sondertalkshow sind Markus Lanz, Anne Will, Maybrit Illner, Frank Plasberg und Sandra Maischberger zum Thema „Corona – die neue letzte deutsche Welle“ sowie Sängerin Nena zu Gast – und entpuppen sich allesamt als Pandemieexperten mit fundiertem Fachhalbwissen. Die Einschaltquote liegt ähnlich wie die dann aktuelle deutschlandweite Impfquote bei 74,46 Prozent.

17. November: Eine hochansteckende neue Virusvariante aus dem Erzgebirge namens „Schdigmaa“ verbreitet sich rasant. Einziges Symptom: Die Infizierten sprechen plötzlich alle im sächsischen Dialekt. Die Regierung verordnet eine dreiwöchige Quarantäne in alten Bergwerksschächten, erlässt vorsichtshalber ein deutschlandweites Alufolienverkaufsverbot und hofft auf eine schnelle Notfallzulassung eines neuartigen Pfizer-Medikaments auf Christstollenbasis. 

6. Dezember: Jetzt impfen auch Friseure. Wissenschaftler haben mithilfe des CRISPR/Cas-Verfahrens, der sogenannten Genschere, eine Impfung erfunden, die durch gentechnisch vorprogrammiertes mRNA-Deckhaar innerhalb kürzester Zeit eine neue Frisur freier Wahl wachsen lässt. Statt Friseurtermin heißt es nun Impftermin. Da die Impfung allerdings nach circa drei Monaten wieder ihre Wirkung verliert und die Haartracht verwächst, muss mithilfe von Frisurboostern „aufgefönt“ beziehungsweise durch Variantenvakzine an aktuelle Schnitttrends angepasst werden. Frisurexperte Karl Lauterbach ist begeistert. 

Und damit endet auch das Coronajahr 2022 – und die Vorfreude auf 2023, wenn alles ganz bestimmt wieder besser wird, steigt ins Unermessliche.

Sicherheitshinweis: Alle Anfragen ohne Gewehr. Bei Risiken und Nebenerwerb meiden Sie zukünftig politische Satire und fragen Sie Ihren Nachbarn oder Pfleger.

Beipackzettel: Mit seinen verschiedenen Kabarettprogrammen reist der Dresdner Kabarettist Erik Lehmann quer durch Deutschland und hat auch schon diverse Preise gewonnen. Unter dem Pseudonym Uwe Wallisch vertreibt der passionierte Hobbyimker zudem seinen eigenen Honig. Auf der Website www.knabarett.de ist Lehmann jederzeit käuflich und bestellbar. Honig gibt es auf uwes-landhonig.de.