Interview mit Lukas Münzer

Engagiert durchs Studium

Im VAA sind über 3.000 studentische Mitglieder organisiert – ihr Anteil an der Gesamtmitgliedschaft steigt bereits seit Jahren. Die meisten sind Doppelmitglied im VAA und in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Zu ihnen gehört auch Lukas Münzer, der Sprecher des JungChemikerForums der GDCh – kurz JCF – für die Region Köln-Leverkusen. Im Interview mit dem VAA Magazin spricht der 27-Jährige Doktorand darüber, was ihn antreibt und warum ehrenamtliches Engagement für ihn wichtig ist.

VAA Magazin: Sie befinden sich gerade im Labor an der Uni. Woran forschen Sie?

Münzer: Seit knapp drei Jahren bin ich an meiner Promotion dran und forsche im Bereich der Naturstoffsynthese. Im Frühjahr 2023 werde ich dann damit anfangen, meine Doktorarbeit zusammenzuschreiben. Konkret geht es darum, biologisch interessante Zielmoleküle, die in der Natur etwa in Mikroorganismen vorkommen, synthetisch zugänglich zu machen. Denn viele dieser Moleküle kann man aus natürlichen Ressourcen nicht in der Menge isolieren, die man beispielsweise für pharmazeutische Anwendungen braucht.

Wann haben Sie Ihr Studium begonnen?

Ich studiere seit dem Wintersemester 2013. Ich bin direkt mit 18 nach dem Abitur ins Chemiestudium eingestiegen. Während meiner Bachelorarbeit habe ich mich dann spezialisiert auf organische Chemie, was ich auch im Masterstudium fortgesetzt habe.

Sie sind Sprecher beim JCF Köln-Leverkusen. Seit wann sind Sie dort aktiv?

Ich war schon während des Bachelorstudiums immer wieder auf Veranstaltungen des JCFs Köln-Leverkusen gewesen, auch über die Fachschaft Chemie, in der ich bereits aktiv war. Während meines Masterstudiums hatte ich dann erstmals den persönlichen Kontakt zum JCF aufgenommen, und zwar über Alexander Haseloer, der damals JCF-Sprecher war und übrigens auch VAA-Mitglied ist. Seit April 2021 bin ich selbst JCF-Sprecher Köln-Leverkusen und auch Vorsitzender des Sprecherteams.

Beginnend mit meinem aktiven Engagement im JCF bin ich über die GDCh-VAA-Doppelmitgliedschaft auch direkt VAA-Mitglied geworden. Seit August 2021 bin ich außerdem Mitglied in der VAA-Kommission Hochschularbeit als Nachfolger von Alexander Haseloer. An der Arbeit in der Kommission habe ich mittlerweile sehr viel Spaß gefunden.

Was bewegt Sie dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren?

Auf der einen Seite habe ich Spaß daran, Dinge zu organisieren. Außerdem suche ich und mag den Austausch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen sehr. Man bekommt dabei viel mit, erweitert seinen Horizont und kann sich außerdem eine Menge Tipps und Erfahrungsberichte abholen. Generell hat ehrenamtliches Engagement für mich einen hohen Stellenwert, weil ich der Gesellschaft gern etwas zurückgeben möchte. Deshalb engagiere ich mich auch im Technischen Hilfswerk.

Womit beschäftigen Sie sich im JCF-Sprecherteam?

Unsere Hauptaufgaben als Sprecherteam sind auf der einen Seite repräsentativer Natur. Die „JungChemiker“ als Gesamteinheit treffen sich mehrmals im Jahr auf Tagungen, Symposien und halten auch Workshops ab. Darüber hinaus planen wir in Köln-Leverkusen auch Veranstaltungen für die Studierenden vor Ort. Dazu gehören Alumnivorträge, Stammtische oder sogenannte PhD-Meet-and-Greets. Dabei stellen Doktoranden sich und ihre Forschungsarbeit vor, um die jüngere Generation zu inspirieren. Mir persönlich ist es wirklich ein großes Anliegen, die Jüngeren zu begleiten.

Für 2023 planen wir eine neue Veranstaltungsreihe: die Three-Minute-Thesis. Das Format kommt aus den USA. Dabei wird das eigene Forschungsprojekt auf einer einzigen Folie innerhalb von drei Minuten vorgestellt. Es gibt Vorentscheide auf lokaler Ebene und anschließend ein bundesweites Finale. Wir organisieren den Vorentscheid in der Kölner Region.

Was wollen Sie nach Ihrer Promotion machen?

Da ich zwischen meinem Master und der Promotion ein halbjähriges Industriepraktikum bei Clariant in Hürth absolviert hatte, kann ich mir eine Tätigkeit in der Forschung und Entwicklung in einem Unternehmen gut vorstellen, vor allem in der Pharma- oder Agrarforschung – also da, wo es um bioaktive Moleküle geht. Alternativ kommt ein Job im Bereich des Katastrophenschutzes für mich genauso infrage. Wir werden sehen, was sich ergeben wird.