Konjunktur: Ende des Höhenflugs

Deutschlands führende Ökonomen haben sich in ihrem in der vergangenen Woche vorgestellten Herbstgutachten hingegen von diesem Sparziel abgewandt. Sie fordern die öffentliche Hand dazu auf, angesichts der eingetrübten Konjunktur in nächster Zeit lieber mehr statt weniger Geld auszugeben. Andere wichtige Akteure der Weltweltwirtschaft – China, der internationale Währungsfonds und insbesondere die USA – haben bereits ähnliche Appelle an Deutschland gerichtet. 

Tatsächlich kann sich die amtierende deutsche Bundesregierung nunmehr der Reihe ihrer Vorgängerinnen anschließen, die ebenfalls den richtigen Zeitpunkt für die – symbolisch zweifellos wertvolle – schwarze Null verschlafen haben. Selten waren die Rahmenbedingungen dafür so gut wie in den vergangenen zwei Jahren. Ohnehin geplante Ausgaben künstlich über mehrere Jahre zu strecken und damit zugunsten einer symbolischen Geste krampfhaft gegen die sich nun erkennbar abkühlende Konjunktur ansparen zu wollen, wäre dagegen im wahrsten Sinne des Wortes kontraproduktiv. Die Konjunktur braucht jetzt Impulse von der öffentlichen Hand, um endlich den immer deutlicher werdenden Investitionsstau zu überwinden. Dazu könnte zum Beispiel die längst überfällige Abschaffung der kalten Progression einen wichtigen Beitrag leisten. Der VAA wird sich auch in Zukunft für eine Konsolidierung der öffentlichen Haushalte einsetzen – aber eben für eine Konsolidierung, die wirtschaftspolitische Notwendigkeiten nicht außen vor lässt.

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