Ausländische Fachkräfte: Anerkennen? Wertschätzen!

Und nur fünf der 16 Bundesländer haben es bisher vermocht, einen entsprechendes Landesgesetz in Kraft zu setzen. Die wichtigen Industriestandorte Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern sind nicht dabei. Der deutsche Föderalismus zeichnet sich dadurch aus, dass er Vielfalt zulässt und so mehr Nähe zwischen Staat und Bürger ermöglicht. Hier jedoch stellt er sich selbst ein Bein. Vor allem aber ist dieser Zustand Ausdruck einer bürokratischen und ablehnenden Grundhaltung, die beim Thema Zuwanderung noch viel zu häufig anzutreffen ist.

Dass die Standards für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse hoch sein müssen, steht außer Frage. Die praktische Anerkennung durch die Arbeitgeber würde den formal anerkannten Fachkräften sonst ohnehin versagt bleiben. Fragwürdig ist hingegen die Errichtung unnötiger bürokratischer und finanzieller Hürden. Die teilweise beträchtlichen Gebühren für die Anerkennungsverfahren spürbar abzusenken, wäre deshalb Ausdruck einer dringend notwendigen Willkommenskultur. Denn gemessen an den 300.000 Menschen mit ausländischen Berufsabschlüssen, die in Deutschland leben, sind die 30.000 Anträge noch deutlich zu wenig. Und wer mit den Qualifikationen der bereits hier lebenden Zuwanderer nicht wertschätzend umgeht, darf sich nicht wundern, wenn auch die allseits beschworene qualifizierte Zuwanderung hinter den Erwartungen zurück bleibt. Deutschland muss ein Einwanderungsland sein wollen. Sonst wird es keines werden.

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