Ausgeglichener Bundeshaushalt: Symbol ohne Substanz?

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Schäubles Planung für den ausgeglichenen Haushalt dem Anspruch der finanzpolitischen Nachhaltigkeit kaum Genüge tut. Sie ist erkauft durch eine fragwürdige Verschiebung der im Wahlkampf versprochenen Kindergelderhöhung und einen Griff in die Sozialkassen. Vor allem aber ist sie dem derzeit niedrigen Zinsniveau und den sprudelnden Steuereinnahmen zuzuschreiben.

Steuereinnahmen, die im Übrigen auch deshalb munter sprudeln, weil mit der Kalten Progression nach wie vor eine gravierende Gerechtigkeitslücke im deutschen Steuersystem klafft. Diese begünstigenden Faktoren werden über kurz oder lang wegfallen. Wenn bis dahin keine strukturellen Reformen in der Ausgabenpolitik vollzogen werden, droht die schwarze Null ein Symbol ohne Substanz zu bleiben. Dass die Haushaltsplanung bereits ab 2016 wieder Mehrausgaben vorsieht, gibt in dieser Hinsicht jedenfalls nur wenig Anlass zum Optimismus. 

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